Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 497
(PDF, 212 MB)
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Haier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung. 497

„Willensimpuls" bezeichnet werden, während der von
den Dendriten her erfolgende Theil der Erregung nur die
„Willensimpulsirung", d. i. die Bildung eines Willensimpulses
vorstellt.

Bei verschiedenen Anlässen sagte die Inschauerin ganz
bestimmt aus, dass der innerhalb der motorischen Zelle
aufgespeicherte Nervennährstoff nur während der
Erregung in die motorischen Fibrillen gelangt,
indem die als Reiz wirkende Erregung von Seiten der
Dendriten ein „Sichballen" der betroffenen Zellsubstanz zur
Folge hat. „Deshalb wird, setzte das Medium als etwas ganz
Selbstverständliches hinzu, wenn Du denselben Muskel längere
Zeit bewegst, auch die Müdigkeit verspürt", nämlich als
ein Versagen des Willensimpulses trotz erfolgter Willens-
impulsirung wegen Mangels an Nährstoff in der Zelle. Wie
überall, so ist auch hier die von der motorischen Fibrille
übermittelte Erregung mit einer theils trophischen, theils
sekretorischen Wirkung verbunden, welch letzterer die
Erscheinung der Muskelkontraktion wird zugeschrieben
werden müssen.

Das „Muskelgefühl" wird durch einen selbstthätig hergestellten
Reiz verursacht und kann, in solange dieser die
alleinige Ursache der centripetalen Erregung ist, einfach als
„Muskellust" bezeichnet werden. Die Kontraktion der Willkürmuskel
hat nämlich Kollisionen des bewegten Körpertheiles
mit der umgebenden Aussenwelt zur Folge, wodurch die
peripher gelegenen A ufnahmsapparate der Nervenfibrillen
der Haut gereizt und in Thätigkeit versetzt, zur centripetalen
Erregungsleitung gebracht werden. Eine solche Kollision
wird, mag sie nun von der Aussenwelt verursacht sein oder
in Folge der Muskelaktion entstehen, immer Verschiebungen
in der Struktur der Muskelfaserzüge, Stauungen und Pressungen
in der Blutcirkulation, kurz auch solche Veränderungen
hervorrufen, welche als Reize die Enden der motorischen
Fibrillen treffen. Als Verf. noch um nähere Aufklärung
über die Bedeutung des Wortes „Wille" bat, erhielt er die
bemerkenswerthe Antwort: „Wenn Du nach etwas greifst,
so willst Du es auch haben; wenn Du etwas willst, so
denkst Du auch daran, stellst es Dir vor, und wenn Du
es siehst, so lenkst Du die Bewegungen nach demselben14
(Objekt).

Das Wollen wird sonach eingeleitet durch ein subjektives
Gleschehen; subjektive Neurocymen erzeugen,
indem sie in die Bahnen in der Grosshirnrinde einströmen, durch
Reaktivirung von bereits erlebten, aus ihren Empfindungsladungen
sich erneuernden objektivischen Repulsaten schwache


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