Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 501
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0504
Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung.

501

organisirt werden, die Art ihrer Angliederung und ihres
organischen Zusammenhanges augenscheinlich überhaupt nicht
von der zunächst betheiligten Protoplasmazelle abhängig,
wenigstens nicht ausschliesslich allein abhängig, sondern sie
steht im Zusammenhang mit der den gesammten
Organismus beherrschenden psychischen Funktion.
Das Leben ist ein Prozess der Evolution der psychischen
Energie und zwar ontogenetiseh-individuell nach
dem Gesetz der Vererbung, phylogenetisch-generell nach
dem Gesetz der Anpassung. —

Der 10. Abschnitt des ganzen Werks handelt in seinem
ersten Kapitel (XXIII.) von einem anderen wichtigen Wahr-
nehmungsthatbestand, von der Orientirung in der uns gegenwärtigen
Aussenwelt nach Zeit und Raum. Lange konnte
es Verf. seiner Inschauerin nicht begreiflich machen, worauf
es ihm hierbei eigentlich ankomme, und als sie ihn endlich
begriff, konnte wiederum er sich in ihre Antworten anfänglich
nicht hineinfinden. Der von ihr geschilderte Gehirnvorgang
ergab aber schliesslich so klare und in keinem Punkt weder
mit der Logik, noch mit den empirisch schon bekannten
natürlichen Thatsachen im Widerspruch stehende Aufschlüsse,
dass der unbefangene wissenschaftlich gebildete Leser sich
unwillkürlich an die Stirne schlägt und sagt: „Ja, so muss
es sein, warum sind die Gelehrten nicht schon längst auf
diese Erklärung gekommen?"

Mit der Projizirung der starken Vorstellungsneurocymen
auf die motorischen Centren und der damit verbundenen
Muskelgefühls- bezw. Organempfindung vollzieht sich nämlich
der Akt der Ordnung der starken Bewusstseinsinhalte; die
Wirklichkeit der Aussenwelt erscheint durch die (starke)
Räumlichkeitsempfindung geordnet im Bewusstsein, indem
nur die starken Vorstellungen Innervationen der Willkürmuskulatur
hervorrufen können. Indem die Vorstellungsneurocymen
die motorischen Centren impulsiren, erfahren
sie, wie die Inschau dargethan, neuerlich eine ähnliche
Umlagerurig und Nahrung, wie die von aussen her erregten
objektivischen Neurocymen, so dass sie vollständig verkehrt
, gespiegelt zur impulsalen JFortleitung gelangen,
wobei wir in Rechnung zu ziehen haben, dass auch die
zusammengehörigen motorischen Nervenpaare beider Körperhälften
eine Kreuzung erfahren, indem sie auf die
ungleichnamige Seite übertreten. Die Räumlichkeitsempfindung
ist daher keine einfache Empfindung
für sich, sondern schon eine Komplikation von Muskelgefühlen
und den mit ihnen verbundenen Hautempfindungen, bezw,
subjektiven und objektiven ßewegungsempfindungen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0504