Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 506
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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506 Psychische Studien. XXVII. Jahrgs 8. Heft. (August 1900.)

verschiedenen Spaltungen der psychischen Wissenschaften
wendet sich die Aufmerksamkeit weiterer Kreise immer
stärker zu. Ganz besonders hervortretend ist augenblicklich
die Kontroverse über den Geisterverkehr, vom Standpunkt
der praktischen Theosophie aus betrachtet. Die
Theosophie ist oft geneigt, den Spiritualismus wegen der
vielen Missbräuche zu verwerfen oder gar zu schmähen, die
mit unreifer und unverantwortlicher Mediumschaft verbunden
sind, während andererseits ernste Anhänger des Spiritualismus
oft ihren Befürchtungen darüber Ausdruck geben, dass durch
die Ausbreitung der Theosophie die innere Wahrheit des
Geisterverkehrs zurückgedrängt und missachtefc wird. Der
nächste entscheidende Schritt in das umfangreiche Gebiet
der psychischen Forschungen sollte meinem Dafürhalten
nach der sein, diese augenscheinlichen, jedoch so ungerechtfertigter
Widersprüche zwischen den verschiedenen Richtungen
psychischer Betätigung und Forschung in Einklang zu bringen.
Wir alle 3indbestrebt, unser Wissen bezüglich einer spirituellen
Kosmologie zu erweitern, und dies kann unmöglich auf andere
Weise erreicht werden, als indem man in aufrichtig freundschaftlicher
und beiderseits leidenschaftsloser, entgegenkommender
Weise alle Spaltungen der angeführten Beziehungen
auszugleichen sucht, die doch kaum der Oeffent-
lichkeit gegenüber unsere gemeinsamen Zwecke fördern
können.

Eine der hauptsächlichsten Bestrebungen gilt heute dem
Erkennen unseres Weiterlebens nach dem Tode, woran die
Spiritisten besonders Antheil nehmen. Es kann nicht geleugnet
werden, dass der Orientale in seinen diesbezüglichen Ansichten
das Leben des Jenseits von einem ganz anderen Standpunkt
zu betrachten gewohnt ist, als derselbe gewöhnlich von
Philosophen des Occidents eingenommen wird; durch diese
Thatsache allein müssen unvermeidlicher Weise viele Gegensätze
entstehen, indem die Theosophen als Körperschaft
gewöhnlich Indien als Ursprungsort ihrer Erleuchtung ansehen.
Die Bewegung, die als moderner Spiritualismus bezeichnet
wird, datirt nur bis zum Jahre 1848 zurück, wo die historischen
Phänomene von Hydesville das Interesse der denkenden Welt
auf sich zogen. Eine solch erstaunliche Erklärung, dass ein
direkter Verkehr zwischen den beiden Eeichen des Bewusst-
seins, welche die beiden Welten genannt werden, eröffnet
worden sei, konnte natürlich nicht verfehlen, die Aufmerksamkeit
weiterer Kreise in einem Lande wie Amerika auf
sich zu ziehen, wo ja bekanntlich Neuigkeiten, welcher Art
dieselben auch sein mögen, jederzeit mit Freuden begrüsst
werden. Der Ausbreitung des Spiritualismus in der in-


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