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Maier: In eigener Sache.
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spräche!] Warum manifestirt er sich nicht? Warum
vertheidigt er sich nicht selbst? Warum beweist er
jetzt nicht selber durch die That die Richtigkeit seiner
Philosophie, für die er doch früher so viele schöne Worte
hatte? [Als ob der Verewigte dies jemals für unbedingt
möglich erklärt hätte!] Hält er es nicht für der Mühe
werth?----
„Die Bedingungen fehlen ihm!" — Nun wohl, mir
fehlten sie zum Theil vor seinem Hinscheiden." —
Dieses wörtliche Citat dürfte wohl die Art und den
Werth der Polemik Maack's am besten kennzeichnen.
Derselbe kommt dann auf seine eigene, entschieden verdienstliche
, im Februar 1897 angestellte „Enquete über
Okkultismus" zu sprechen, an welcher sich du Prel (sub Nr, 7)
bereitwilligst betheiligte und welche die „Wissenschaftliche
Zeitschrift für Okkultismus" zur Folge hatte, deren an
Pfingsten 1898 erschienener Prospekt alle Parteien,
Richtungen, Schattirungen, Stufen des Okkultismus zu
freiem Wort gelangen zu lassen versprach. Dieser parteilosen
Auffassung zu Liebe, nicht weil er mit du Prelis
Philosophie übereinstimmte, habe er unter vielen anderen
wiederum auch du Prel zur Mitarbeiterschaft, „obwohl
schweren Herzens" und nur weil er „ihn nicht gut übergehen
" konnte (!), aufgefordert und „etwas erleichtert auf-
geathmet", als dieser am 3. Juni 1898 ablehnte. Im August
desselben Jahres habe er dann den Plan gefasst, in seiner
„Wissenschaftlichen Zeitschrift für Okkultismus" eine Ueber-
sicht aller „modernen Bewegungen und Bestrebungen" zu
geben, denen „etwas Okkultes" anhafte, um bei dieser
Gelegenheit die Hauptvertreter der markantesten Richtungen
aller Parteien ebenfalls zum Wort kommen zu lassen. So
habe er sich an Herrn Dr. Hübbe-Schleiden und an Herrn
Ludwig Deinhard gewandt, — ohne Theosoph zu sein, an
Herrn von Egidy — ohne Egidianer zu sein, an Professor
W. Förster — ohne Kulturethiker zu sein, an Herrn
G. Asmussen — ohne Guttempler zu sein u. s. w. u. s. w. Wer
aber sollte das allgmein e Referat über Spiritismus
übernehmen? An du Prel konnte und wollte er sich nicht
wieder wenden; da habe ihm Herr Deinhard am
26. Oktober 1898 geschrieben: „Sie könnten ja Dr. Carl
du Prel einladen, zu Ihrem Artikel über „Moderne Bewegungen
" einmal das Wort zu ergreifen, als das geistige Haupt
der Spiritisten Deutschlands. Ich glaube, dass du Prel
sehr gern bereit sein wird, seinen Standpunkt zu vertreten
." Daraufhin(!) habe er dann Herrn Deinhard in
seinem von Herrn Dr. Wedel citirten Brief vom 11, November
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