Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 522
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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522 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1900.)

hat, konstatirt zunächst, dass die „angebliche Seherin" am
1. Dezember v. J. auf einmal nicht weniger als vier grosse
Brände (drei in New York und einen in Berlin) angekündigt
hat, was an sich wahrlich kein Kunststück sei, da in
Millionenstädten durchschnittlich last jede Woche ein
grösserer Brand vorkäme. New York und Berlin habe sie
offenbar einfach deshalb genannt, weil sie diese Weltstädte
aus eigener Anschauung kenne. (Woher weiss denn der
Criticus, dass die JDame nicht auch schon in London und
Paris gewesen ist?) Dass ihr bei der Angabe des Hafens
von New York lediglich „ein trauriger blinder Zufall zu
Hilfe gekommen", das müsse „für jeden Unbefangenen
zweifellos sein!" Sie habe erklärt, dass der Brand „bald*'
kommen werde; er habe aber sieben Monate auf sich warten
lassen. Sie habe nur ein brennendes, nicht amerikanisches
Schiff gesehen; thatsächlich haben die Augenzeugen ein
halbes Dutzend Schiffe brennen sehen, und als „viel über
See gereiste Dame" hätte sie doch eigentlich sehen müssen,
dass sie ein deutsches Schiff vor sich hatte. (Letztere
Zumuthung muss jedem sachkundigen Experimentator
geradezu lächerlich erscheinen). Es wäre ja auch merkwürdig
, wenn „bei einer gewohnheitsmässigen Massenproduktion
sogenannter Weissagungen die eine oder andere
nicht einmal annähernd einträfe, wie in diesem Falle." —
Wir bemerken hierzu, dass a priori die Annahme eines blos
zufälligen Zusammentreffens selbstredend nicht ausgeschlossen
erscheint. Immerhin wird aber dem Okkultisten kein „Unbefangener
", das Recht bestreiten, einen so eigenthümlich
„glücklichen Zufall" als mindestens sehr merkwürdig in
seinen Annalen zu registriren. Für die Möglichkeit, künftige
Ereignisse vermöge einer geheimnissvollen Grabe vorauszusehen,
sprechen doch entschieden die (freilich verhältnissmässig sehr
seltenen) Fälle, wo die Angabe einer Menge besonderer
Einzelheiten die Erklärung durch blossen Zufall nahezu
xuszuschliessen scheint, wie hinsichtlich der von Dr. Bormann
im April- und Mai-Heft der „Psych. Studien" ausführlich
berichteten „Eröffnung eines Dokumentes über Prophetie
in München", wobei das Eintreffen der Weissagung des
schottischen Sehers Robert Laing bezüglich des ein Kaub
der Flammen gewordenen Piglhein1 sehen „Panoramas von
Jerusalem", dank der peinlich gewissenhaften Vorsorge
unseres verstorbenen Meisters du Prel, nach Jahren in allen
wesentlichen Punkten mit einer an Gewissheit grenzenden
Sicherheit festgestellt werden konnte. Die materialistisch
geschulte Presse hat jedoch, so viel uns bekannt wurde, von
diesem ihr offenbar unbequemen Fall bisher keine Notiz


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