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Heckner: Zu den Hotz'schen Transscendental-Photographien. 545
Solange sie ferner an dem Standpunkt, die auf medialem
Weg erzielten Bilder vom rein physikalischen Standpunkt
aus beurtheilen zu wollen, festhält und diese Methode für
genügend zur Erklärung derselben erachtet, würde es nutzlos
sein, mich auf eine Widerlegung aller Einreden ihrer
Kommission im Einzelnen einzulassen.
Trotzdem dass also meine sämmtlichen früheren Behauptungen
ihre volle sachliche Begründung haben, so will ich
mich hier darauf beschränken, nur einige derselben nochmals
näher zu präzisiren; die ferneren Punkte, soweit sie die
technische Prüfung der Photographien betreffen, wird wohl
Herr Dr. Hotz die Güte haben, selbst noch näher zu erläutern
. Auf eine wünschenswerthe Klärung der Sachlage
ist aber nicht eher zu rechnen, als bis die Breslauer Herren
die zahlreichen, auf streng wissenschaftliche Studien gegründeten
diesbezüglichen Forschungen eines Crookesf Wallace,
Varley, Wagner, Butlerow, Zöllner und besonders Aksakow, der
es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, den Spiritismus
näher zu erforschen und auch kein Opfer scheute, um eine
klarere Einsicht in denselben zu gewinnen, ferner die
ergänzenden neueren, nicht minder gründlichen Forschungen
eines du Prel, de Rochas und Ochorowicz, daneben aber auch
die überaus interessanten, weil auf ungewöhnlich reicher
praktischer Erfahrung fussenden, dem Uneingeweihten freilich
ganz unglaublich klingenden Schilderungen der geistreichen,
selbst sehr medial veranlagten, jüngst verstorbenen englischen
Schauspielerin und Romanschriftstellerin Florence Marryat
in ihren vielgelesenen Büchern: „Es giebt keinen Tod"
(S. 249 u. ff.) und die „Geisterwelt" (S. 71 u. ff.), sowie speziell
die schon früher citirte, in dem gehaltvollen (bei 0. Mutze
erschienenen) Werk „Dasein und Ewigkeit" von W. Erdensohn
wiedergegebene ausführliche Beschreibung (S. 355 u. ff.) einer
Sitzung bei Frau Demmler vergleichend mit in Rechnung zu
ziehen sich entschliessen.*) Würden die Herren auch dann
noch, nach wie vor, auf ihrem einseitigen, jede Belehrung
durch Sachkundige ablehnenden Standpunkte eigensinnig
beharren, so müsste ich sie mit aufrichtigem Bedauern zu
der Gattung jener Gelehrten zählen, die Goethe schon vor
hundert Jahren treffend mit den Worten charakterisirte:
*) Was die oben citirten (auch der G. P. F. wohl zur Genüge bekannten)
Autoritäten speziell für die Echtheit der i/ote'schen Bilder beweisen sollen,
war mir nicht recht klar. Auf mündliches Befragen erklärte der Herr Verf.,
der mich mit seinem Besuche erfreute, diese Citate sollten lediglich dazu
dienen, der G. P. F. ein besseres Verständniss für die Thatsächlichkeit
okkulter Phänomene zu verschaffen, um ihre Skepsis hinsichtlich der Vorgänge
bei den photographischen Aufnahmen zu besiegen. — Maier,
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