Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 557
(PDF, 212 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kossuth: Das Newton'sche Gesetz als Grundprinzip etc. 557

eine absolute Abstraktion vom Räume und von der Zeit
gibt nicht nur ein absolutes Nichts, sondern auch eine
absolute Unmöglichkeit.

Das wahre Metaphysische, — wenn man schon durchaus
so etwas haben will, — ist ein unendliches Abstraktionsvermögen
, nie aber ein allgemein Absolutes.
Man wird sehen, wie wichtig diese Unterscheidung zwischen
„unendlich" und „absolut" ist; man wird ferner sehen, dass
auch eine „absolute" Abstraktion möglich ist, aber nur
theilweise und zeitweise, nie aber allgemein.

Wir werden nämlich sehen, dass überall und zu jeder
Zeit es nur eine Minimalität oder Maximalität geben kann;

— einer Negation irgendwo oder irgendwann entspricht eine
gleichwerthige Position irgendwo oder irgendwann; — einer
Abstraktion entspricht entweder eine Abstraktion in entgegengesetzter
Richtung oder eine Synthesis, so, dass ein
jedes Ding durch alle anderen und die Totalität der Dinge
durch ein einziges, beliebiges Ding bestimmt werden kann.
Dies gilt auch von Baum und Zeit; sie müssen eins durch
das andere gegenseitig bestimmbar oder erklärbar sein.
Und weil Raum und Zeit eben die Grundbedingungen aller
Existenz, wenigstens aller Wirklichkeit sind, so muss
vor allem hier die gegenseitige Bestimmbarkeit nachgewiesen
werden.

Zeit ist nur eine Minimalität des Räumlichen
und Raum ist nur Minimalität des Zeitlichen
. Dies will sagen: Zeit ist die Vorstellung einer
Wirkung im minimalen Räume oder minimal räumlich. Raum
ist dagegen die Vorstellung einer Wirkung in einem Minimum
der Zeit oder im kleinsten Zeiträume.

Denn: offenbar wird das Räumliche in der Zeit stets
auf „Null", d. h. auf ein Minimum reduzirt. Die dreidimensionale
Wirklichkeit wird eindimensional, — sie wird
eine gedachte Bewegung im Geiste, — eine nichtgedachte
Ausdehnung, aber ein gedachter Weg. Mit anderen Worten:
Zeit ist nichts weiter, als das Räumliche und
damit die Materie in eine bewegende Kraft oder
in reine Bewegung aufgelöst vorgestellt. Oder:
um die Zeit vollkommen durch den Raum zu bestimmen:
die Zeit ist der Raum im Geiste, ein geistiger,
intensiver Raum. Man kann auch sagen, dass die Zeit die
Möglichkeit, sagen wir: die Potentialität oder das Element
des Raumes ist. — Weil aber, — wie wir sehen werden,

— die Potentialität als Vorstellung für ein bestimmtes
Subjekt das Minimum der Effektivität, an sich aber
das Maximum der Effektivität ist, so folgt, dass die Zeit

Payohisohe Studien. September 1900. 36


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