Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 558
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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558 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 9. Heft. (September 1900.)

nichts ist als unsere Vorstellung ron unendlich vielen
zugleich existirenden räumlichen Welten oder die Wirkung
des absoluten Raumes, oder, was dasselbe ist: die Zeit
ist der subjektive Raum. Wie wir sehen, sind Raum
und Zeit gegenseitig, eins durch das andere thatsächlich
bestimmbar.

Daraus folgt vor allem, dass das Räumliche und das
Zeitliche nur quantitativ maximal verschiedene Formen
einer und derselben Kraft sind. Es folgt weiter, dass der
Raum selbst für ein und dasselbe Subjekt stets die Wirkung
der Kraft in minimaler Zeit mit maximaler Intension ist, —
wobei die Raumsumme die Minimalität der Intension darstellt
, d. h. sie stellt als Wirkung die Minimalität der
Ursache oder der Wirkungsfähigkeit dar, aber sie bleibt
doch stets eine Wirkungsfähigkeit. — Dies ist
die Folge, das Resultat der maximalen Abstraktion von
der Zeit, deren irgend ein Subjekt fähig ist d. h. für dieselbe
(für eine konstant gedachte) Subjektivität, denn für
jede andere ist diese Maximalität grösser oder kleiner.
Also ist diese Maximalität stets relativ oder: ein jedes
Subjekt (bew. ein jedes Objekt) hat einen Raum für
sich, und weil — wie wir gesehen haben — Raum und
Zeit wesentlich identisch sind und einander gegenseitig bestimmen
, so bedeutet eine andere Räumlichkeit auch eine
andere Zeitlichkeit.

Je kleiner also der Zeitraum, in welchem eine konstante
(sich gleichbleibende) Grösse der Kraft wirkt, umso
grösser die Extension des Räumlichen (dabei immer kleiner
die sekundäre Wirkungsfähigkeit oder Intension des schon
bewirkten Raumes). Wird nun dieselbe Wirkungsgrösse in
grösserem Zeitraum effektiv, so wird der Raum als Materie
vorgestellt. Materie ist somit nichts weiter, als Raum mit
grösserer Intensität, welche auf Kosten der Extensität entsteht
, und daher muss jede Materie in Raum auflösbar
sein und Raum muss in Materie umwandelbar
sein. Klar ist, dass hier Raum zur Materie
sich gerade so verhält, wie Raum zur Zeit.

Man kann auch sagen, dass Raum die Möglichkeit der
Materie ist oder besser: der Raum ist die Materie in
potentiellem Zustande.

(Fortsetzung folgt.)


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