Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 586
(PDF, 212 MB)
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586 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 9. Heft. September (1900.)

der in seinem Glanz und seiner Knorrigkeit an Carlyle erinnert, ein Urtheil,
das wie aus Erz gegossen dasteht und ein Wissen, das allem bis auf den
Grund nachgeht, — so steht das Bild des Verfassers vor uns. Ich will
nur eine kurze Probe beifügen, die uns den ganzen Beckethorn vor Augen
führt. Es ist sein Urtheil über die Theosophen. „So sieht das tolle Zeug
ausu — schreibt er — „welches die wohlgenährten indischen Priester, falschlich
„Weise" genannt, theils zu ihrer Unterhaltung, theils behufs Verdummung
ihrer abergläubischen Schafe ausgeheckt haben und welches jetzt in Europa
und Amerika nachgebildet wird! Verrückt gewordene Esoterik, auf den
Kopf gestellte Mythologie, religiöser Schutz tobsüchtiger Narren, die Vorläufer
der erotischen Mönche und neurotischen Nonnen des Christenthums,
das ist die Kost, die man den Mitgliedern auftischt Das Gewäsch dieser
Leute bildet einen Faustschlag ins Gesicht der modernen Bildung. Unsere
heutigen Theosophen, die blinden Anhänger blinder Führer, sind so wenig
Theosophen, wie die Astrologen Astronomen waren. Bei den einen wie bei
den anderen verwandelt sich das Gold der Wissenschaft in das Blech der
Quacksalberei." Man mag dieses Urtheil hinsichtlich der indischen
Theosophie (Bübbe-Schleiden) für viel zu scharf halten; wenn man die
Bartmann'schQ Richtung, wie sie in den „Lotosblüthen" ihre Triumphe
feiert und von der Leipziger Theosophischen Gesellschaft verzapft wird,
vor Augen hat, trifft //.'s Urtheil den Nagel auf den Kopf.

Möge das vortreffliche Werk, das in einer ebenso vortrefflichen Ueber-
setzung und Ausstattung uns Deutschen geboten wird, die Aufnahme finden,
die es verdient. Dr. Erich Bohn.

Drm Aloys Bwchert, Der Animismus oder Ursprung und Entwickelung
der Religion aus dem Seelen-, Ahnen- und Geisterkult. Freiburg im
Breisgau, Geschäftsstelle des Charitasverbandes für das kathoJ. Deutschland
. 1900. 239 Seiten. Preis 2 M.

Der Verfasser untersucht die Hypothese der Animisten (Tytor, Spencer,
Lipper t)% nach welcher der Ursprung der Religion im Seelen-, Ahnen- und
Geisterkult zu suchen ist. Von seinem katholischen Standpunkt aus kommt
er zur Verneinung dieser Ansicht. Der Animismus ist angeblich nicht
Quelle der Religion, da alle Völker ursprünglich an einen überweltlichen
Gott-Schöpfer glauben. Der Seelenkult ist ein Ausfluss, nicht eine Vorstufe
der Religion.

Die fleissig gearbeitete Dissertation enthält ein gutes Litteraturverzeich-
niss, das sie auch für diejenigen werthvoll macht, die den katholischen
Standpunkt des Verfassers nicht theilen. Dr. Erich Bohn,

Dt: JBerndt: 9%Das Buch der Wunder und der Geheimen
Wissenschaften*" Mit zahlreichen Textillustrationen. Erscheint in
30 wöchentlichen Lieferungen ä 50 Pfg. Verlag von Oswald Mutze.
Leipzig. Lieferung 9—12.

Die uns heute vorliegenden Lieferungen behandeln in fesselnder Weise
die magischen Geisteszustände, d. h. jene seelischen Ausnahmezustände, die
von jeher als übernatürliche Gaben gegolten haben, umsomehr als sie oft
nur durch „geheime" Mittel erzeugt werden konnten. In diesem Zusammenhange
bespricht Dr. Berndl die Formen der Ekstase, die magischen Narkosen,
die „grosse" Hysterie, die Besessenheit, die Krämpfeseuchen, die psychische
Infektion, das Gedankenlesen, das Doppel-Ich u. s. w. — ohne Zweifel alles
Gegenstände, die für Viele das grösste Interesse haben und deren heutige
naturwissenschaftliche Erklärung so manches geschichtliche Rätsel löst.

Dr. R


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