Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 598
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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598 Psychische Studien. XXVIL Jahrg. 10. Heft. (Oktober t900.)

konnte nur mittelst hypnotischen Experimentes fixirt und
der psychologischen Analyse zugeführt werden.

Als ein weiteres Ergebniss der hypnotischen Studien
ist der umformende Einfluss anzuführen, welchen sie auf die
Gestaltung der Trieblehre ausgeübt haben und noch
fortdauernd ausüben. Insbesondere sind hier theils neue,
theils erweiterte Einsichten in den Reflexmechanismus und
Automatismus wirksam gewesen. Es ist zu erwarten, dass
diese Ergebnisse sich bald auch in einer durchgreifenden
Neugestaltung der äusserst rückständigen Theorie des Instinktes
geltend machen und so der Zoopsychvologie eine neue
Basis geben. —

Betrafen die seither aufgezählten Einflüsse hauptsächlich
die Psychologie, soweit sie als empirisches Spezialfach in
Betracht kommt, so ist andererseits die Einwirkung, welche
auf die metaphysische Psychologie ausgestrahlt wurde,
nicht zu unterschätzen. Der Grundzug derselben ist, seit
Schopenhauer^ machtvolle Persönlichkeit ihr Ausdruck verliehen
, ein mehr oder minder ausgesprochener Voluntarismus
gewesen. Die Hegemonie derselben wurde von aussen her
durch Darwin!* Entwickelungstheorie verstärkt und, wie es
den Anschein hatte, auch ergänzt. In dieses scheinbar unverwüstliche
Gefüge haben aber die aus dem Studium der
somnambulen Phänomene resultirenden Erkenntnisse doch
eine Bresche gelegt. Leider muss ich mir eine nähere Darlegung
dieses hochinteressanten Vorganges wegen Mangels an
Zeit hier versagen und mich lediglich auf einige Andeutungen
beschränken. Die Eeaktion, welche in dieser Frage im Zuge
ist, zielt auf eine Neubewerthung des Gefühlselementes
hin und zwar, wie mir scheint, in einem Sinne, wie es Hume
in seinem „Treatise upon human nature" (13, 8) gefordert
und Beneke in seinen „Psychologischen Skizzen64 (I, S. 363)
als regulatives Prinzip in ausführlicher Weise entwickelt
hat. Obwohl die Krystallisationspunkte für diesen Prozess
noch da und dort zerstreut liegen und sich die Formen
noch nicht ganz klar herausgehoben haben, kann man doch
bereits so viel erkennen, dass diese Bewegung wieder einem
Ausgleich zu Gunsten der alten Trichotomie mit ebenbürtigen
Theilen vorarbeitet. —

Die Nancyer Forscher und von ihnen beeinflusst verschiedene
angesehene deutsche Forscher, wie Moll Forel u. a.
haben sich in ihrer Fragestellung gegenüber dem Problem des
Somnambulismus stets in so engen, durch die medizinischen,
pädagogischen und kriminalistischen Nebeninteressen bedingten
Grenzen gehalten, dass sie gerade die interessantesten
Grenzgebiete nie erreicht haben. Bei manchen dieser an-


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