Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 611
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Dankmar: Aus dem Mutterlande des modernen Spiritismus« 611

beobachten. Es war verblüffend zu sehen, wie oft zehn bis
zwölf Hände, fast zugleich, sichtbar wurden, auftauchten,
sich zeigten, um gleich zu verschwinden. Ausserdem wurde
das Tamburin aus dem Vorhang heraus gehalten und takt-
mässig geschüttelt, die Schellen ertönten, sogar der vierte
Stuhl wurde herausgehalten und die Herren, die jeweilig neben
Forter sassen, wurden gerüttelt geschüttelt; ja die Taschen
wurden ihnen von dreisten Händen geleert und der Inhalt
— zum Gaudium aller Anwesenden — aus dem Kabinet
in die Hände der Mrs. Ioster gelegt. Besagte Dame stand
nämlich stets vor dem Kabinet, zwei bis drei Schritte von
diesem entfernt; an eine Mithilfe ihrerseits war in dem
hellerleuchteten Saale absolut nicht zu denken. Ihre Thätig-
keit, allen sichtbar, beschränkte sich darauf, die herausgereichten
Gegenstände den Händen zu entnehmen, still vor
sich hin zu lächeln und mit ihrem parfümirten Taschentuche
ihrem Ehegespons den Schweiss von der Stirne zu trocknen.
Des Letzteren Gesicht wurde nämlich roth, die Stirnadern
schwollen ihm an, wie einem Menschen, der eine schwere
Last hebt oder trägt. Nun kam das Merkwürdigste: Mr.
Foster legte sich selbst Handschellen (die amtliche Fessel
der New Yorker Polizei) an und setzte sich wieder (alles,
bis auf seinen Kopf, verdeckt) auf den Stuhl im Kabinet.
Darauf reichte seine Frau Schiefertafeln ins Kabinet hinein;
ich glaube, es waren über hundert zusammengekommen.
Meine — eine Doppeltafel, die ich vorher daheim vernagelt,
zugebunden und versiegelt hatte — wurde als erste (über
den Kopf des Mediums hinweg) ins Kabinet gegeben. Sie verblieb
achtzehn Sekunden darin und wurde dann von einer Hand
herausgereicht. Der Verschluss, Siegel (mit meiner Petschaft)
waren unverletzt, es war meine Tafel (denn im Inneren
stand ein vorher von mir gemachtes kabbalistisches Zeichen),
und trotzdem war im Inneren ein Wort geschrieben, das
allerdings unleserlich war. Das Wort hatte sechs Buchstaben.
Aber nicht nur in meiner verschlossenen, völlig intakten
Tafel, auch in den unzähligen anderen wurde geschrieben;
länger als eine halbe Minute blieb keine Tafel im Kabinet
und manches Hineingeschriebene (stets blos wenige Worte)
war lesbar. —

Mrs. Sielgwick^ die ja in den „Proceedings of S. P. R " „the
physical Phenomena of Spiritualism" auf Taschenspielerei,
und vor allem auf ungenaue Beobachtung der Oirkelsitzer
zurückführen will, betont ausdrücklich, dass, wenn die Tafeln
verschraubt oder versiegelt waren, keine Schrift innerhalb
der Tafeln entstand. Hier war es aber bei Hunderten der
Fall, und es waren viele Skeptiker im Saale anwesend,


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