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Heokner: Zn deü Hots'schen Transscendental-Photographien. 613
ihre unmotivirten Angrifie durch Verdächtigung etwaiger
anderer fremder Personen von der Familie Demmler abzuwälzen
, so wird dieselbe durch ihre Ausfuhrungen nach wie
vor belastet, weil die Platten doch in ihrem Gewahrsam
waren und Niemand ohne Wissen und Willen der
Familie Demmler zu den Platten gelangen konnte.
Solch grundlose Verdächtigungen unbescholtener Personen
von durchaus solidem, ehrenhaftem Charakter, mögen diese
Angriffe nun den an den Sitzungen theilnehmenden fremden
Personen oder den Angehörigen der Familie Demmler selbst
gelten sollen, muss auch ich meinerseits als „unqualifizirbar"
bezeichnen. Wer irgend mit der Familie Demmler jemals in
nähere Berührung gekommen ist, wird wissen und bezeugen
können, dass sie ihren sehr bescheidenen Besitz an irdischem
Hab' und Gut durch regen Fleiss und Geschick mit ihrer
Hände Arbeit sich selbst redlich erworben hat. Nie hat
sie von mir Geschenke oder irgend eine pekuniäre Remuneration
für gegebene Sitzungen angenommen; Frau
Demmler war vielmehr aus freiem Antrieb noch stets bereit,
von ihrem bescheidenen Erwerb unverschuldet Nothleidenden
nach Kräften, ja bisweilen über ihre Kräfte zuzutheilen und
ihren Bekannten und Freunden, mit eigenen Geschenken
oder durch Vermittelung fremder Gaben, Freude zu bereiten.
Frau Demmler ist von zarter Körperkonstitution; trotzdem
zögerte sie nicht, wenn es sich darum handelte, im
Interesse der Wahrheit und des religiösen Fortschritts
ernsten strebsamen Forschern Beweise von der Existenz
räthselhafter, übersinnlicher Kräfte, bezw. unsichtbarer, einer
anderen Daseinsstufe angehörender Wesen zu geben, die
grössten persönlichen Opfer an Zeit und Gesundheit zu
bringen. Die Sitzungen waren für sie oft so angreifend und
aufreibend, dass sie zu wiederholten Malen (wie z. B, nach
ihren in Berlin auf Veranlassung von dortigen Freunden
dem griechischen Gesandten Rangabe und anderen hochgestellten
Persönlichkeiten in den 80 er Jahren gegebenen
Sitzungen) wochenlang in ernster Lebensgefahr schwebte
und es dann nachher monatelanger sorgfältiger Pflege und
Schonung bedurfte, ehe sie soweit wieder hergestellt war,
dass sie ihren häuslichen Pflichten und Verrichtungen wieder
vorstehen konnte.
In der langen Zeit von zehn Jahren, während welcher
ich die Familie Demmler kannte und die Männer in meiner
Fabrik — und zwar der Gatte Emil als Maschinenmonteur,
und dessen Bruder Robert als Heizer zu den gewöhnlichen
(von meinem Kompagnon ausbezahlten) Löhnen — beschäftigt
waren, ist mir nie ein Vorgang vorgekommen, bezw. von
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