Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 624
(PDF, 212 MB)
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624 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1900.)

mit minimaler Intension oder eine minimale Körperlichkeit.
Raum ist geistige Materie, oder in der Raumvorstellung
ist die Identität des Geistes und der Materie gegeben.
Man kann sagen, dass Raum die maximale Effektivität des
Geistes oder die minimale Effektivität der Materie darstellt.

Die Zeit ist eine ideelle, minimale Räumlichkeit, in
welcher jede Wirkung der Kraft (Wille, Subjekt, Geist,
Ding an sich) reflekth t, gleich Null wirdf — in welcher die
ausgestrahlte, zerstreute, effektiv gewordene Energie wieder
Potentialität wird.

Dass die Zeit thatsächlich ein (für uns) geistiger Raum
ist, erhellt daraus, dass in der Zeit stets alles verschwindet
und wiederkehrt. Dies heisst mit anderen Worten: alles
verschwindet, wird oder ist unräumlich im Geiste oder im
geistigen Räume (welcher die Zeit ist), — und alles geht
wieder aus dem Geiste, aus dem geistigen Räume hervor,
welcher auch als eine Erweiterung des dreidimensionalen
Raumes, als eine vierte Dimension bezeichnet werden kann.
Kant drückt diesen Gedanken mit der „a priori" vorhandenen
, d. i. zeitlichen, unräumlichen, geistigen Existenz
der Erscheinungswelt aus. Damit ist nur gesagt, dass eine
jede Wirkung, welche für uns noch nicht gegenwärtig
ist (keine Erscheinung ist), schon in der Zeit, oder in einem
ideellen Räume als Ursache (als eine Minimalität oder
Potentialität der Wirkung für uns) existiren muss, und zwar:
in der Vergangenheit als eine sich zerstreuende (aber nicht
verminderte) Energie, und in der Zukunft (aus dieser sich
nähernd) als eine sich koncentrirende, sammelnde Energie.

Der Zeitraum oder der intensive Raum unterscheidet
sich vom extensiven Raum ganz so, wie eine Masse, ein
materieller, körperlicher Gegenstand von seiner immer ausgedehnteren
Wirkungssphäre, wie z. B. ein Planet und seine
stets grössere Sphäre der Anziehungskraft. Daraus folgt,
dass, wenn die körperliche Masse = Null ist, eine Wirkungssphäre
(oder Wirklichkeit) nothwendig noch immer da sein
muss. Mit anderen Worten: wenn keine sinnliche
Körperlichkeit für uns vorhanden ist, ist eine
Wirkungsfähigkeit noch immer vorhanden. Es
folgt ferner, dass ein jeder Körper nur Wirkung eines unkörperlichen
Etwas ist; und ein „Atom" kann nur definirt
werden als die Wirkungssphäre eines Punktes ohne Ausdehnung
. —

Aus diesen Betrachtungen folgt, dass, wenn wir die
Ausdehnung für reell anschauen, wir als deren Ursache —
eine ideelle Realität, d. h. der positiven Wirklichkeit gegenüber
eine negative annehmen müssen; oder auch umgekehrt,


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