Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 670
(PDF, 212 MB)
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670 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1900.)

wir das „Diesseits der Erkenntnissebene und Empfindungsschwelle
" beurteilen, an das „Jenseits", d. h. an die Welt,
die das Sublimat der Materie und deren*organisches Prinzip
in sich schliesst, zu legen. —

„Un verlässlich," weil „unzulänglich", ^sind% anderseits
die Enthüllungen und Offenbarungen der Geisterwelt, und
iwar aus dem Grunde, weil die Wesenheit ihres Empfindens
nicht mit den uns Erdenmenscheu vei ständlichen Ausdrücken
und Wortbildern übereinstimmt, da ihr Maassstab für den
Modus der Vibrationen, der ihrer lür uns unsichtbaren
Daseinsebene zu Grunde liegt, nicht mit der u.asrigen übereinstimmt
und, wenn an dieselbe gelegt, zu unrichtigen Schlussfolgerungen
führt.*)

In dieser Hinsicht wenig gewissenhaft verfahren die
Kontrollwesen der professionellen Medien, die halbwegs oder
zu einem grossen ßruchtheil als sogenannte erdgebundene
Wesen, mehr dieser wie der Geisterwelt angehören, und daher,
mit mehr oder weniger Geschick gegebene Anhaltspunkte
benützend, die Rolle bald des einen, bald des andern verstorbenen
Angehörigen der anwesenden Besucher übernehmen
und sich für dieselben ausgeben. Andere, besonders in der
Phase der sich materialisirenden Geistwesen, sind als hauptsächlich
auf die Punktion des Solarplexus zurückzuführende
spontane Kreaturen zu betrachten, d. h. als Geschöpfe, die,
ähnlich wie z. B. ein aus verschiedenen Holzarten zusammengesetztes
Stück Möbel, die Eigenschaften des Mediums und
der Girkelsitzer tragen, wenngleich ihnen als Gattungsart der
individuelle Charakter verbleibt.

Besonders in solchen Söaucen trifft man viele Personen,
die dem Spiritismus leidenschaftlich — ähnlich wie dem
Sport — huldigen, und an diese geht die Mahnung, dass,
wenn nicht die Phänomene zum Spiritualismus, d. h.
zur Vergeistigung und Veredlung des innern Menschen angesichts
der Erkenntniss einer andern Daseinsexistenz führen,
der Spiritismus allein dem sprichwörtlichen Wirthshaus
gleicht, das der Teufel neben die Kirche gesetzt hat.

Denjenigen aber, die a priori denselben leugnen, die ohne
zu prüfen die Wahrheit einer ausser der materiellen Welt
liegenden Daseinsebene von sich weisen, gelten die Worte des
Dichters: „Schnell ist die Jugend mit dem Urtheil fertig." **)

Brooklyn-Newyork im August 1900.

*) Dieser Gesichtspunkt, der meine eigenen praktischen Erfahrungen
vollkommen deckt, scheint mir aller Beachtung der Forscher werth zu sein.

Maier.

**) Den Lesern der „Psych. Stud." bot inzwischen die auf eigener
gewissenhaftester Beobachtung fussende Studie unseres vom Herrn Verf. mit


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