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Wolff: Inhalt des Part XXXV, Vol. XIV der „Proceedings etc. 677
Bibelgesellschaft in der Mitte eines der Bäume aufgestellt
waren. Auf der anderen Seite stand ein Engländer, der
ebenfalls die Bibeln betrachtete, und als sich unsere Blicke
einmal begegneten, flog ein Lächeln des Erkennens über
unsere Züge. Wir gingen aufeinander zu und schüttelten
uns die Hände, aber, nach seinem Benehmen zu schliessen,
wusste er ebensowenig, wen er vor sich hatte, wie ich. „Ich
bitte um Verzeihung", sagten wir Beide, „aber ich kann
mich im Augenblick nicht auf Ihren Namen erinnern." Ich
weiss nicht mehr, wer von uns zuerst sich vorstellte, aber
die Antwort war identisch: „Mein Name ist der Rev. Charles
Bingham"
Sektion II: Koinzidenzen mit möglicherweise ursächlichem
Zusammenhang.
A) Fälle von anscheinender Absichtlichkeit. — Hierzu
folgendes Beispiel: (der Bericht erschien in „The Spectator"
vom 27. August 1898 unter Briefen an den Herausgeber ^
uud ist betitelt: Der Roman eines Ringes.)
Waldron Rectory, Sussex, 22. August
„Als ich vor vielen Jahren noch bei meinen Eltern in
Oxford war, gab mir mein Vater als Erbstück einen Ring,
den er von einem alten Freunde erhalten hatte, und der
eine Inschrift trug, laut welcher Haare des Herzogs von
Wellington in dem Ringe enthalten waren. Diesen Ring
schenkte ich bei meiner Hochzeit im Jahre 1876 meiner
Frau. Gelegentlich eines Besuches bei Herrn W. Arkwright
in Sutton Scarsdale fiel meiner Frau beim Essen der Ring
vom Finger, und trotzdem alles aufs sorgfältigste durchsucht
wurde, sahen und hörten wir 18 Jahre nichts mehr von
demselben. Anfang dieses Jahres erhielt nun meine Frau einen
Brief von ihrer Halbschwester, FrauHotf^in Neu-Seeland, in
welchem beiläufig erwähnt wurde, dass eine Kirche, für welche
sie sich sehr interessirte, vor einigen Jahren auf sonderbare
Weise eine unerwartete Unterstützung erhalten hätte. Ihre
Schwester, Fräulein White, hatte ihr auf ihren Wunsch einige
Handschuhe von Bide (einem Londoner Geschäft) gesandt,
und als sie ein Paar von diesen Handschuhen anzog, fand
sie zu ihrem Erstaunen darin einen Riiig mit Haaren des
Herzogs von Wellington, welcher Ring wahrscheinlich
jemandem unbemerkt beim Anprobiren des Handschuhs vom
Finger geglitten war; da man den Eigenthümer des Ringes
nicht ermitteln konnte, und Frau Hodge den Ring auch nicht
behalten wollte, verkaufte sie ihn und schenkte den Erlös
dem Kirchenfonds. Der Käufer war Herr Frank Arkwright
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