Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 684
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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684 Psyohisohe Studien. XXVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1900.)

erscheint) entsteht oder von aussen bewirkt wird, nicht mehr
unterschieden, nicht mehr als Objekt wahrgenommen werden,
sondern existirt dann als P o t e n t i a 1 i t ä t der Willens -
kraft, was ein mit der „unbewussten" Vorstellung
identischer Ausdruck ist. Weil aber eine absolute Poten-
tialität (Wirkungslosigkeit) unmöglich ist, so sind die unbewussten
Vorstellungen nur minimal bewusste und
für in der Zeit entfernte Subjekte oder für jedes in der Zeit
bewegte Subjekt geradezu maximal bewusste Vorstellungen.

Auf diese Art können sowohl alle physischen, wie alle
„spiritistischen" Phänomene ohne Ausnahme als eine Umgestaltung
der Vorstellung in Willenskraft
(oder unbewusste Vorstellung) und umgekehrt bezeichnet
werden. Weil aber — wie wir gesehen haben — die Vorstellung
(das Objektive) nichts als eine Thätigkeit der Willenskraft
in partiell oder diametral entgegengesetzter Richtung,
oder die Thätigkeit eines anderen Subjekts ist, so sind jene
Phänomene alle nur der Umtausch der verschiedenen
Integration der Willensenergie zweier oder mehrerer,
eben durch diese verschiedene Integration (Verhältniss des
Räumlichen zum Zeitlichen oder der Extension zur Intension)
der Kraft getrennten geistigen Individuen oder Subjekte,
welche verschiedene organische und anorganische Körper
oder Individuen ausmachen.

*

In einem Zeitpunkt muss die Wirkung räumlich
maximal sein, d. h. die Wirkung der Kraft ist der Raum
selbst und das Subjekt ist identisch mit dem Räume und
der Raum mit der Materie. In einem Zeitpunkt ist die
Wirkung des Willens die Hervorbringung oder Schöpfung
der Grundbedingung aller Existenz. In jedem anderen
(vergangenen oder zukünftigen) Zeitpunkte muss der Raum
nothwendig Null sein; weil aber ein Zeitpunkt von dem
andern durch nichts unterschieden werden kann, so muss
der Raum in jedem Augenblick gleich Null sein. Das
heisst: der Raum ist ideell auch in der Gegenwart oder
er ist als Idealität nothwendig reell; er existirt also sowohl
in der Vergangenheit, als auch in der Zukunft, —
was der beste Beweis dafür ist, dass Zeit und Raum vollkommen
identisch sind und die Zeit nur eine Erweiterung
des Raumes oder der Räumlichkeit ist.
Alles z. B. was wir sehen, ist nicht nur räumlich, sondern
auch zeitlich entfernt. Das Sehen ist aber nichts anderes,
als der höchste Grad der Succession oder der Bewegung
in der Zeit (und damit im Räume), dessen wir, unser


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