Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 691
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforsehung. 691

vergleichsweise gegenüber. Leider verbieten es unsere beschränkten
Raumverhältnisse, auf seine meisterhafte Kritik
näher einzugehen und müssen wir die Leser auf das eigene
Studium des jedem ernsten Forscher auf psychologischem
Gebiet unentbehrlichen Werkes verweisen Alle jene mehr
oder weniger (namentlich hinsichtlich des Kriteriums dafür,
ob eine schwache Vorstellung leichter infolge ihres intellektuellen
Inhaltes oder ihrer Gefühlsbetonung eine stärkere
werde) mangelhaften Definitionsversuche sind ein sprechender
Beleg dafür, dass es ohne Kenntniss der Kausalität
des ßewusstseins, seiner Ursachen und Bedingungen
äusserst schwierig, wo nicht unmöglich ist, dem Wesen
irgend einer speziellen psychischen oder psychologischen Erscheinung
auf die Spur zu kommen.

Auch bei der den Hypnotismus in Angriff nehmenden
Forschung gilt es vor allem, sämmtliche objektiv
konstatirbare wirkliche Thatsachen aufzuzählen,
die unter dem Namen „Hypnotische Erscheinungen" sub-
summirt zu werden pflegen. Dieselben umfassen alle mög- "
liehen Stadien des ßewusstseins und alle seine Elemente,
alle Arten seiner Kundgebungen, und sie treten nicht nur
als psychologische, sondern auch als physiologische Wirkungen
zu Tage. Diese Vielheit der Erscheinungen wird
noch bedeutend vermehrt durch die Verschiedenheit der
Hypnotisirungsmethoden. So hält die durch Gharcot in der
Salpetriöre zu Paris (wo fast ausschliesslich nur Hysterische,
also psychisch abnormale Personen, der Hypnose unterzogen
werden, während z. B. in der Anstalt Wetterstrand's zu
Stockholm die eine hypnotische Behandlung Aufsuchenden
fast durchweg geistig normal sind) ausgebildete Schule, im
Anschluss an Braid, die den Schlaf und dessen physiologische
Erscheinungen erzeugenden Mittel für die Hauptsache,
während die Vertreter der durch Liebeault u. a. begründeten
Nancyer Schule die psychologische Einwirkung durch Verbal -
Suggestion für vollkommen genügend erklären.

Es ist daher nicht Wunder zu nehmen, wenn die zahlreichen
, von Gelehrten und Laien aller Länder unternommenen
Erklärungsversuche weit abweichende Resultate,
schon hinsichtlich des den normalen Verlauf der Hypnose
charakterisirenden Bildes, ergaben. Manche Hypnologen
unterscheiden 3, manche 5, andere 10 Tiefengrade, die
man sogar noch vermehren könnte, je nachdem der Beobachter
Uebergangsstadien als besondere Stufen annimmt
, indem je nach der individuellen Veranlagung und
je nach der hypnogenen Einwirkung das In-Hypnose-gelangen
sich bald sehr schnell, bald allmälich und langsam


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