Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 696
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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696 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 11. Heft. (November 1900.)

ihren Schriften vertreten, würde also bei einem so herbeigeführten
Trancezustand magnetische Beeinflussung vorliegen.
Verfasser stimmt jedoch mit der psychischen Hypnotismus-
theorie der Nancyer Schule wenigstens darin überein, dass die
Mesmer'sche Theorie vom „animalen Magnetismus", welche
die Wirkungen dieses Streichens einer unbekannten Naturkraft
, einem unsichtbaren mystischen Agens — mag man
es ein magnetisches Fluidum oder Nervenäther oder Od
nennen — zuschreibt, wenigstens vorerst noch ebenso wenig
wissenschaftlich diskutirbar sei, wie die sogen, somatische
Theorie Charcofs aufrecht gehalten werden kann, welche die
hypnotischen Erscheinungen als Wirkungen von bekannten
Objekten, z. B. Metallen und Magneten erklären will.)
Wiederholte Experimente überzeugten den Verfasser, dass
zwischen dem durch blosse Verbalsuggestion veranlassten
hypnotischen Zustand und dem durch Streichungen
und Fixation herbeigeführten allerdings ein bedeutender
Unterschied stattfinde, der nach aussen hin bei der durch
blosse verbale Suggerirung gleichfalls gelungenen Ueberführung
in den hypnotischen Zustand während der Hypnose durch
die fehlende hypnotische Katalepsie und nach derselben
durch die fehlende Amnesie merkbar wurde. Die Perzipientin
hielt dabei die ihr suggerirten Halluzinationen für Träume
und vollzog auch einen posthypnotischen Befehl ausdrücklich
unter dem ausschlaggebenden Beweggrunde, um ihrem
Freund zu Willen zu sein, nicht, wie sonst, als einen Akt
freier Initiative«

Dieser auch von andern Psychologen (wie vom Verfasser
auch noch mit weiteren Versuchspersonen) festgestellte Sachverhalt
macht es einigermassen erklärlich, dass noch immer
einzelne Forscher, wie z. B. der Wiener Psychologe Benedikt,
sogar die meisten hypnotischen Erscheinungen für Schwindel
, bezw. Imitation (!) von echter Hypnose halten, wobei
namentlich die posthypnotische Suggestion, wenn nicht Akte
„naiver" Folgsamkeit vorliegen, in der Mehrzahl der Fälle
eine „Anreizung zum Komödiespielen" darstellen soll. —

(Fortsetzung folgt.)


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