Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 702
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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702 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. II. Heft. (November 1900.)

darin nicht nur die verborgene Macht, die tiefen Schwungkräfte
, die unvermutheten Reichthümer unserer seelischen
Persönlichkeit zu entdecken, sondern auch das Zutagetreten
geheimnissvoller Einflüsse und die Möglichkeit einer momentanen
Verbindung mit verschwundenen Wesen zu erkennen,
mit Individualitäten, welche mit den meisten Elementen
(grundwesentlichen Eigenschaften), die ihre irdische
Persönlichkeit ausmachten, noch imprägnirt sind. Vor solchen
Enthüllungen sammelt der Denker seiue Gedanken und sagt
sich, dass von dem beschränkten Raum aus, der sein Reich
ist, der Mensch es doch vielleicht versuchen darf, einen
schwachen Blick nach dem geheimnisvollen Unbekannten zu
werfen. Und eine grosse Beruhigung zieht in die Tiefe
seiner Seele ein . . . Thecla.

¥ *

Der zweite, mit dem Pseudonym „Sibylle" gezeichnete
Artikel, welcher gleichfalls beweisen möge, mit welch ernstem
Eifer die Pariser Prauenzeitung „La Fronde", in scharfem
Gegensatz zu den „Modejournalen für Damen" gewöhnlichen
Stils, ihren ausgedehnten Leserkreis durch wirklich gediegenen
Lesestoff im schönsten ethischen Sinne höher zu
bilden bestrebt ist, lautet unter der Ueberschrift: „Die
psychischen Probleme", wie folgt:

„Jedes lebende Wesen ist ein dynamischer Herd. Der
Gedanke selbst ist ein dynamischer Akt. Es giebt keine
Gedanken ohne entsprechende Vibration (Schwingung) im
Gehirn. Was ist nun Wunderbares daran, dass diese Bewegung
sich auf eine gewisse Distanz übertiägt, genau wie
beim Telephon oder noch besser beim Photophon (Ueber-
tragung des Wortes durch das Licht) und bei der drahtlosen
Telegraphie ? In der That, beim gegenwärtigen Stand
unserer physischen Naturkenntnisse ist diese Hypothese nicht
mehr allzu gewagt; sie geht nicht über den Rahmen unserer
gewöhnlichen Kraftäusserungen und Verriebtungen hinaus.
Alle, die Hervorbringung und Verbindung der Ideen betreffenden
Thatsachen können durch sich fortpflanzende
Schwingungen des Gehirns und des Nervensystems erklärt
werden, das dort, wie David Hartley*) im vorigen Jahrhundert
bewiesen hat, seinen Ursprung und Ausgangspunkt
hat. Die Akustik hat uns seither in dieser
Hinsicht aufgeklärt. Ein sehr bekanntes Experiment von

*) David Hariley, geb. 1705 in Illingworth, praktizirte als Arzt in
Nottingham, später in London und starb 1757 in Bath; er schrieb ausser
medizinischen Schriften „Observations on man" (2 Bde., London 1749, 3« Bd«
von Priestiey als „Theory of human mend", 1775). Red.


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