Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 703
(PDF, 212 MB)
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Maier: Die Mediumlt&t und die psychischen Probleme. 703

Sauveur zeigt, dass eine tönende Saite nicht bloss in ihrer
ganzen Länge schwingt, sondern dass jede ihrer Hälften,
ihrer Drittel, ihrer Viertel, ihrer Fünftel, ihrer Sechstel u. s. w.
besonders schwingt. Ein Phänomen analoger Ordnung kann
bei den Gehirnfasern erfolgen und diese würden sich dann
ähnlich verhalten, wie harmonische (zusammenklingende)
Töne. Eine durch" einen Gedanken bestimmte Schwingung
wäre von Schwingungen begleitet, welche den zugehörigen
Ideen entsprechen, und der Zusammenhang würde sich entweder
aus der natürlichen Nachbarschaft der von ihnen
berührten (afiizirten) Fasern oder aus der Anziehung ergeben
, welche den Strömen zuzuschreiben ist, die zwischen
den Fasern entstehen, welche von einem der elektrodynamischen
Induktion gleichartigen Phänomen in Thätigkeit
gesetzt werden. Wie es aber auch mit der noch nicht
genügend aufgeklärten Art der Hervorbringung und Ver-
theilung sich dabei verhalten mag, jeder Gedanke und jede
Ideenassoziation stellen (äusserlich betrachtet! — Red.)
jedenfalls eine Gehirnbewegung, eine Schwingung physischer
Ordnung vor. Jede Erinnerung ist von einer molekularen
Erschütterung begleitet, welche derjenigen analog ist. die
den ersten Gedanken bestimmt hat. Es handelt sich dabei
nicht etwa um eine Halluzination, sondern um einen realen
physischen Eindruck. Man lasse in der Luft — sei es
nun durch die Stimme oder die Violine oder auf irgend
eine andere Art eine bestimmte Note, z. ß. h-mol ertönen.
Die Saite eines benachbarten Klaviers, welche dieses h-mol
angiebt, wird mitschwingen und wiedertönen, während die
übrigen 34 Saiten taub und stumm bleiben werden. Könnten
Letztere denken, so würden sie, wenn sie die Bewegung des
h-mol bemerken, offenbar die erstere für halluzinirt, für
nervös und an krankhafter Einbildung leidend halten, weil
sie selbst unempfindlich für die ihr übertragene Bewegung
sind, und weil sie diese nicht kennen. —

Jede Empfindung wie jeder Gedanke entspricht einer
Schwingung im Gehirn, einer (minimalen) Bewegung der
Gehirnmoleküle. Umgekehrt lässt jede Schwingung der
kleinsten Gehirntheilchen eine Empfindung, einen Gedanken
entstellen im wachen Zustande ebenso wie im Traum. Die
Annahme, dass eine [durch Vermittelung des Aethers. — Red.]
übertragene und ins Gehirn aufgenommene Schwingung gleichfalls
eine entsprechende seelische Empfindung (telepathisch)
entstehen lässt, inuss daher als ganz natürlich zugelassen
werden. Sicherlich kann die Nachforschung, die Erklärung
so sonderbarer Erscheinungen nicht fortschreiten, ohne zahlreiche
Einwendungen hervorzurufen. Die erste ergiebt sich

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