Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 726
(PDF, 212 MB)
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726 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1900.

ßchaftliehe Bedeutung. Seine Erklärungen des „esoterischen"
Sinns der Wandmalereien an einem ägyptischen Grab sollen
unendlich mehr Interesse bieten, als die gewöhnlich angenommenen
Deutungen; die täglich neben dem Grab dargebrachten
Opfergaben sollen nicht für den Todten oder
dessen Schatten, sondern für die seine Mumie bewachenden
„Astralwesen44 bestimmt gewesen sein. — Die Abendsitzung
war der „hermetischen Medizin44 gewidmet; man schimpfte
über die Aerzte der Gegenwart, schilderte die im alten
Aegypten geübte Heilkunde und hoffte das Beste von den
okkultistisch erleuchteten Aerzten der Zukunft. —

Die spiritistische Sitzung erörterte unter dem Vorsitz
von £. Denis die Art und Weise, wie man bei.Beobachtung
der Phänomene jeden Betrug ausschliessen könne. Dr. Papus
hatte schon auf dem vorangehenden internationalen Psycho«
logen-Kongress die Einrichtung eines Zimmers vorgeführt,
das jeden Betrug unmöglich machen würde, indem Tische,
Stühle, Sophas u. s. w. derart mit elektrischen Drähten
verbunden sind, dass selbst bei völliger Dunkelheit eine
betrügerische Bewegung des Mediums sich sofort verrathen
müsste, — eine Vorsichtsmassregel, die sich bei spiritistischen
Sitzungen schon deshalb dringend empfiehlt, weil damit im
Voraus die Einrede betrügerischer Manipulationen abgeschnitten
wird. Mme. Addi Ballon sprach von der sonderbaren
Fähigkeit gewisser hellsehender Personen, Vergangenes
„psychometrisch44 wieder aufleben zu lassen, worüber sie
interessante eigene Erfahrungen mittheilte. Sie schliesst
mit der Mahnung, die Gottheit in uns wachzurufen, deren
Ausdruck die unbeschränkte Liebe gegen Jedermann ist.
Eine stürmische Erörterung wurde noch durch den von
einem Anwesenden den Spiritisten mit vollem Recht gemachten
Vorwurf hervorgerufen, dass sie allzu oft Thatsachen,
die sich durch Bewusstseinsverdoppelung und Unterschwellen-
bewusstsein, bezw. Animismus erklären lassen, der Thätigkeit
von „Geistern44 zuschreiben. Der Vorsitzende sucht durch
die Erklärung zu vermitteln, dass sich bei gewissen spiritistischen
Gruppen unzweifelhafte Missbräuche finden,
andererseits aber eine gewisse Kategorie von Phänomenen
sich animistisch nicht erklären lasse.

Ein die Rednerbühne besteigender Abb6 erregt die
Gemüther von neuem und veranlasst den Präsidenten zu
der Bemerkung, dass das Studium der Mediumität auf
der Tagesordnung stehe. Ein nicht spiritistischer Redner,
Jacques Brieux, erörtert vom philosophischen Standpunkt aus
den Stand unserer Kenntnisse und die bei den psychischen
Forschungen anzuwendende Methode; er erhofft von der


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