Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 728
(PDF, 212 MB)
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728 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 12 Heft. (Dezember 1900.)

welcher Naehtheil der deutsch-spiritistischen Literatur und
der Wissenschaft daraus erwächst, dass er, der Verfasser von
brillant geschriebenen Essays und tief nachgedachten philosophischen
Spekulationen die spiritistischen Werke amerikanischer
Schriftsteller nicht las. bevor er nach Amerika kam, und
dieselben während seines Aufenthalts daselbst ignorirte. Man
muss, um den Spiritismus in fremden Ländern zu studiren,
vor allem der Landessprache kundig sein, um sich mit der
einschlägigen Literatur vertraut zu machen; man muss, um
alsdann die analogen Phänomene zu prüfen, speziell in
Amerika, Englisch verstehen und über hinreichend Zeit
und Mittel verfügen, um nach Verlauf von Jahren sich sagen
zu können: „Ich kenne die sämmtlichen Phasen spiritistischer
Manifestationen, habe gelernt das Echte vom Nachgeahmten
zu unterscheiden, bin über die Wirkung der Phänomene
vollständig im Klaren; die Ursache derselben aber zu jeder Zeit
und in ihrem ganzen Umfange zu ergründen vermag ich nicht."

So weit bin ich und sind Tausende von amerikanischen
Spiritisten gelangt, die innerhalb Jahrzehnten keine Woche
verstreichen Hessen, ohne den Versuch zu machen, ihre
Erfahrungen zu bereichern, um von der Wirkung auf die
Ursache zu schliessen. Unter diesen anderen sind hervorragende
Männer, die dem Beamtenstand, der Finanz- und
Handelswelt angehören, die stolz darauf gewesen wären,
Herrn Dankmar kennen zu lernen, wenn sie sich mit ihm
zu verständigen vermocht hätten; Männer, die hinreichend
Mittel besitzen, sich eigene Medien zu halten, um unbeeinflusst
von gemischten Elementen, die sich in öffentlichen Versammlungen
zersetzend oder immerhin nachtheilig mit Bezug
auf die Resultate erweisen, zu emancipiren, um nur den
durch das Medium einigermassen beeinflussten Offenbarungen
der sich kundgebenden transscendentalen Wesen zu lauschen.
Es sind dies Männer, die ebenso genau Fehlerquellen und
,,Rüpel8eelen" zu beurtheilen vermögen, und denen in einer
Sitzung tiefer zu sehen Gelegenheit geboten ist, wie dem von
mir persönlich werthgeschätzten Herrn Dankmar in den ca.
acht Seancen, die er unter möglichst ungünstigen Verhältnissen
absolvirte. Bedeutende Medien in deren spezieller
Phase zu besuchen, dazu hatte er leider weder Zeit, noch
die erforderlichen Mittel, und so musste denn das von ihm
vorher entworfene Bild vom amerikanischen Spiritismus in
den Rahmen passen, den er sich an Ort und Stelle geholt.
Schade, dass das Bild werthlos und der Rahmen ihm kein
besseres Ansehen zu geben vermag.

Brooklyn, N. Y., im September 1900.

Hermann Ilandrich.


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