Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 733
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dankmar: Zu meinen Erlebnissen im Mutterlande etc.

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kommen bin, sondern Einer von Denen, welche ruhelos im
Staube der Landstrasse wandern und von denen das Herrenwort
(bei Matthaeus VIII, 20) gilt: „Die Füchse haben
Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester;
aber des Menschen Sohn hat nicht, dahin er sein Haupt
lege." Auch Zeit habe ich nicht allzuviel gehabt; aber
gesetzt, ich hätte mehr Seancen mitgemacht, so würde ich
wohl mehr Phänomene gesehen haben, aber doch eigentlich
mein Wissen nicht mehr bereichert haben; denn ich konnte
nicht selbstständig experimentiren, sondern musste mich
aufs Beobachten beschränken. Die Sitzungen bei einem
Medium gleichen einander so ziemlich alle und ich würde
bei einem Plus von Sitzungen vielleicht den Mediumismus
genauer kennen gelernt haben, aber mein Urtheil über den
spezifisch amerikanischen Spiritismus würde dadurch
nicht berührt worden sein. Diesen zu charakterisiren, dazu
reichten meine Sitzungen (mit fünf verschiedenen Medien)
vollkommen aus. — Was meine ja bedauerliche ünkenntniss
des Englischen anbetrifft, so hat diese mich doch gewiss
nicht gehindert meine Augen offen zu halten, die Vorbereitung
und den Verlauf der Sitzungen zu verfolgen und
wahre Typen von Spiritisten zu studiren, denen der Spiritismus
blos eine Art von Sport zur Befriedigung ihres Sensationsbedürfnisses
ist und die ihn so gedankenlos betreiben, wie
Andere Fussball oder Billard spielen.*) Natürlich giebt es
Ausnahmen, wie ich das ja auch öfters in meiner Arbeit
ausdrücklich betont habe; aber das ändert nichts an der
Thatsache, dass der grosste Theil der amerikanischen
Spiritisten so ist, wie ich ihn geschildert habe. (Dieses
mein ürtheil hat auch ein Herr, der seit 1863 ununterbrochen
in Amerika weilt, vollauf bestätigt und beigefügt:
diese Art von Spiritisten sei beinahe so schlimm, wie die
Materialisten.) Die Männer aber, welche den Spiritismus
wirklich wissenschaftlich betreiben wollen (wie Hodffson,
James, Hyslop u. s. f.) werden bekämpft und von „Gevatter
Schneider und Handschuhmacher" mit superkluger Miene
verhöhnt! Und doch sind diese Männer die einzig wahren
Spiritisten Amerikas.

Herr Handrich selbst hat mir mehr als ein Mal gesagt:
„Wenn Medien schwindeln können, thun sie es oft;" trotzdem
aber geht man bei den Seancen so unverzeihlich unvorsichtig
zu Werke! Wieder mit Ausnahmen natürlich. So z. B. schil-

*) Und dann kommt — besonders bei Damen — noch ein Beweggrund
dazu, welcher, wie in der ganzen Magie, so auch hier keine Nebenrolle
spielt und den ich blos andeuten mochte mit den Worten: „Im Dunkeln
ist gut munkeln/4

Psyohische Studien, Dezember Ii)00. 4 /


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