Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 745
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung. 745

sich steigernden Widerwillen empfand, sich in Gegenwart
dritter einer Inschau-Seance zu unterziehen, und dem
Zartgefühl des Freundes schon der Gedanke, sie zu täuschen,
bezw. ihrem ausgesprochenen Willen entgegenzuhandeln, indem
er ihr etwa inhypnotisch einen Gast zugeführt hätte,
prinzipiell ferne lag, so blieb ihm nichts anderes übrig, als
die durch Hypnotisirung entstehenden Veränderungen
der Gehirn zustände nach der Methode der vergleichenden
Eigen- und Selbstbeobachtung so genau wie
möglich festzustellen. Besonders bezeichnend sind die Antworten
, welche sie auf die Bitte gab, dem Verfasser, so
gut es ihr möglich sei, vom ersten Moment des Hypnotisirens
an Alles zu sagen, was sie dabei empfinde. Nachdem sie
schon früher geäussert: „Das ist mir lieb, dass Du mir das,
was Du bemerkst und für wichtig hältst, auch sagst; ich
kann für mich allein es nicht thun, Du musst mich darauf
hinleitenberichtete sie: „Sowie Du mit Deinen Händen
die Striche über mich machst, so verbreitet sich ein
eigenthümliches Gefühl, soweit die Striche reichen, durch
meinen Körper; ich kann das nicht näher bezeichnen, mir
fehlt das Wort hierfür. Dabei blicke ich in Deine Augen;
jetzt springt, wie ein Funke, ein Schein auf, der wird
grösser, wie eine Scheibe, da muss ich die Augen —
schliessen, — ich — sehe nichts." Dabei ward ihr Gesicht
merklich blässer, die Lider schlössen sich, die Augäpfel
fingen an zu rollen und blieben dann nach rechts abwärts
gerichtet im Winkel unbeweglich stehen. Der hypnotische
(also nicht bloss „magnetische"!) Zustand war bereits eingetreten
. Auf die Frage, wodurch sich ihr jetziger Zustand
vom wachen im Gehirn unterscheide, wie er jetzt im Gehirn
des Fragers sei, antwortete sie; „Beim Einschläfern wird
die Masse des Gehirns oben ein wenig flacher, der Raum
zwischen diesen Häuten wird grösser. Ich sehe das jetzt
nicht, weil Du mir nicht befahlst, zu schauen, aber ich
weiss es vom früheren Schauen44; und auf den Befehl, jetzt
zu schauen: „Im Wachen ist das Gehirn vielmehr erregt
und daher in allen Theilen geschwellt; bei mir sind mehrere
Partieen erschlafft, wie es auch im Schlaf der Fall ist. Bei
mir liegen die Nerven mehr flach, wie zusammengedrückt.
Auch das Blut cirkulirt bei mir jetzt ganz anders; es zieht
viel langsamer dahin und nicht wie sonst im Wachen spiralförmig
, sondern nur so geradehin.44 Die Frage: „Warum
kannst Du die Hand, wenn ich sie so hebe, nicht aus
eigenem Willen bewegen?44 fand die Antwort: „Das ist so:
von uns beiden bist Du der Stärkere. Dein Wille drängt
den meinen zurück. Das geschieht aber gleich während des


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