Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 748
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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748 Psychische Studien. XXVIL Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1000.)

sehen Repulsionen zugewendet ist, diese verlässt und nur
allein innerhalb der durch die Willenskundgebung des
Hypnotisirenden aktivirten Ideen und Wahrnehmungen sich
koncentrirt, verdichtet.

Die theilweise Erschlaffung der Grosshirnrinde ist die
natürliche Folge dieser Aufmerksamkeitsverdichtung.
Zu den Bedingungen gehört, besonders bei den zum eisten
mal hypnotisirten Personen, die Bereitwilligkeit sich
hypnotisiren zu lassen. Das Aufgeben der Innervirung der
Aussensinnapparate hat durch Entziehung des subjektivischen
Stromes die Suspendirung der Bewusstwerdungen, aber auch
weiters die Folge, dass mit der beginnenden Anämie der
nicht aktiven Bindenregionen auch keine objektivische Asso-
ziirung, keine Urteilsbildung stattfindet, während andererseits
diese doppelte Suspendirung normal-psychologischer
Thätigkeit die Bedingung dafür bildet, dasb
der subjektivische Neurocymenstrom vollständig der Aufnahme
der erwarteten fremden Willenskundgebung, der
Willensidee des Hypnotiseurs zuwendig wird. Wird dünn
diese Erwartungsidee eine Zeit lang nicht befriedigt, auch
nicht in bestimmte motorische Bahnen gelenkt, so muss sich
der subjektivische Neurocymenstrom theilweise stauen, ja
selbst theilweise rückläufig werden. Diese Stauung ist
gleichsam der tote Punkt des Bewuss tseins-
mecbanismus und bildet das als Lethargie bekannte
Stadium. Dasselbe kann — je nach der Einwirkung —
in den Urzustand zurück, oder in natürlichen Schlaf oder
auch in hypnotische Katalepsie bezw, hypnotischen Traumzustand
überführen. Bei dem spontanen Schlaf dagegen
findet eine allmälige Einschränkung der
subjektivischen Thätigkeit auf den vegetabilen
Theil statt, von einer Störung oder Hemmung
ist hierbei nirgends eine Spur.

Personen, die sich in einer unruhigen Gemütsstimnmng
oder gar in Aufregung befinden, sind, wie die Praxis
beweist, schwer oder garnicht zu hypnotisiren, — mit Ausnahme
der nach der Methode des Dr. Lays an der Sal-
petriöre herbeigeführten Schreckhypnose, welche eine
pathologische Erscheinung bildet. Diese kann in der That als
eine sehr schädliche und gefährliche künstliche Ps}chose
betrachtet werden, indem dieses Verfahren bei prädisponirten
Personen geradezu Hysterie erzeugt und noch viele andere
Uebel nach sich ziehen kann, weshalb es streng verboten
und allgemein unter Strafe gestellt werden sollte.

Wie ganz anders bei der normalen Hypnose, wobei die
Versuchsperson schon im Wachzustande zum Hypnotiseur


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