Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 751
(PDF, 212 MB)
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Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung. 751

raus, ganz besonders auf dem sexuellen Gebiet der Fortpflanzungsorgane
nachweisbar vollziehen, so z. B. ein durch
hypnotische Suggestion sich vollziehender und ohne Rücksicht
auf die Einwirkungsdauer und Fälligkeit des Foetus
vollständig ablaufender Partus!*) Freilich ist die Hypno-
logie in dieser Ausbildung eine der schwierigsten und
heikelsten wissenschaftlichen Disziplinen, zu deren praktischer
Handhabung, besonders zu therapeutischen
Zwecken, etwas mehr gehört als die oberflächliche Erlernung
einer beliebigen flypnotisirungsmethode. —

Hinsichtlich der posthypnotischen Suggestion ergiebt
die Inschau des Verfassers, dass zwar das somnambule Ich
Eingang in die Repulsate, Ideen und Vorstellungen des
wachen Ich hat, aber umgekehrt letzteres die Somnambulideen
nicht reaktiviren kann, weil hierzu die Intensität
des verdichteten subjektivischen Neurocymen-
stroms eriorderlich ist, die es nicht hat. Deshalb weiss
das hypnotische Ich zwar vom wachen Ich, nicht aber dieses
von jenem. Damit findet die Auffassung des Doppelbewusst-
seins von Max Dessoir (Berlin), dem Erfinder der Unterscheidung
von „Oberbewusstsein und Unterbewusstsein" ihre
Abweisung, dagegen jene von Schrenck-Notzing insofern eine
Bestätigung, als der verdienstvolle Münchener Forscher annimmt
, dass ein vom wachen Ich verschiedenes zweites Ich
vermöge einer „Spaltung der Persönlichkeit" eine aus zusammenhängenden
psychischen Reihen mit einer besonderen
Ichvorstellung gebildete besondere psychische Schicht
bildet, die dem assoziirten Verkehr mit den Vorstellungen
des Wachbewusstseins entzogen bleibt, weil die „Erinnerungsbrücke
" zwischen beiden fehlt. Auf die naheliegende
Frage jedoch, wie es denn komme, dass dem abnormalen
zweiten Ich die Erinnerungsbrücke zur psychischen Schicht
des wachen Ich nicht fehle, sondern offen zur Verfügung
stehe, bleibt freilich auch v. Schrenck-Notzing die Antwort
schuldig, während aus obiger Erklärung des Verfassers
auch dies mit Deutlichkeit hervorgeht.

(Fortsetzung folgt.)

*) Vergl. Boujonr, Neue Experimente über den Einfluss der Psyche
auf den Körper (Zeitschrift für Hypnotismus, Bd. VI, S. 146 u. ff.)

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