Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 758
(PDF, 212 MB)
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758 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1900.)

wornach ein Verlust an Kraft an einer Raumstelle notwendig
ein Gewinn für andere Raumstellen zu derselben
Zeit, oder ein Verlust in einer Zeit ein Gewinn in einer
anderen Zeit (früher oder später) für dieselbe Raumstelle
ist.

Das Hauptgesetz der metaphysischen oder subjektiven,
immateriellen Welt, oder das Hauptgesetz der Welt, metaphysisch
gesprochen, ist: das moralische Gesetz, nach welchem
ein jeder Verlust an Gütern ein Gewinn ist für andere
Subjekte in derselben Zeit und ein jeder Verlust in
einer Zeit ein Gewinn in einer anderen Zeit für
dasselbe Individuum oder Subjekt.

Wenn man einmal die wesentliche Identität, die Einheit
des Subjektiven und Objektiven gründlich erkannt hat, so
ist es offenbar, dass auch diese beiden Gesetze vollkommen
identisch sind und im Grund nur ein einziges grosses Hauptgesetz
bilden. Uebrigens ist dies auch an und für sich einleuchtend
genug.

Die letzte, wahre, eigentliche Ursache einer Konzentration
(eines Zuwachses) der Kraft ist also das Wollen,
welches durch sich selbst (durch Reflexion der Wirkungen)
gesetzmässig bestimmt wird. Und zwar muss laut
obigem Gesetz der Wechselwirkung eine Konzentration
oder ein Zuwachs der Kraft auf der anderen Seite eine
Decentration, ein Minus derselben irgendwie, irgendwo oder
irgendwann nothwendig zur Folge haben.

Wenn daher in einem und demselben Organismus die
Willenskraft zur Hervorbringung einer neuen Vorstellung
oder Wirkung konzentnrt werden soll, so kann dies nur
geschehen, indem 1) Kraft von anderen Theilen des Organismus
zu Gunsten eines Theiles entzogen wird (die
Thätigkeiten geschwächt oder eingestellt werden); oder —
was dasselbe ist — indem mehrere oder alle Theile des
Organismus für einen Theil desselben Energie abgeben;
2) indem Kraft vom Weltorganismus (von aussen) entzogen
und in dem Einzelwesen konzentrirt wird; 3) wenn aus
diesen beiden Kraftquellen geschöpft wird.

Jemehr man also geistig, „spirituell", transscendental
vorstellend und wirksam sein will, umsomehr muss von der
körperlichen Wirklichkeit abstrahirt werden. Zu diesem
Zwecke müssen zuvörderst die körperlichen bewussten
(thierischen) Lebensthätigkeiten vermindert oder ganz aufgehoben
werden, sodann die mittelbar bewussten, die
vegetativen; und zuletzt muss von der ursprünglichen, un-


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