Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 767
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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eine elektrische Ladung an die Umgebung abgeben. Le Bon
hat auch eine mit Gipsfirniss überzogene Statue der Milonischen
Venus, nachdem sie einige Sekunden lang belichtet worden
war, nach 3—4 Tagen in völliger Dunkelheit mittelst
einer vorher eingestellten Porträtlinse photographirt; dabei
war der Schatten der stets vorzüglich scharfen Bilder stets
der Richtung entsprechend vertheilt, von der aus 4 Tage
vorher das Tageslicht auf die Figur gefallen war. Bei
diesen und noch einigen weiteren Versuchen stellte Le Bon
fest, dass das unsichtbare Leuchten in Bezug auf die Brechung
und Polarisation der Strahlen genau denselben Gesetzen
folgt wie das gewöhnliche Licht. Danach muss man annehmen,
dass jene unsichtbare Lichtquelle nichts Anderes ist, als ein
in der Substanz, aufgespeicherter, für das menschliche Auge
unsichtbar gewordener Vorrath an Lichtstrahlen."

c) Gesellschaft für Psychische Forschung
zu Breslau. 2. Sitzung 23. October 1900. Herr Kunstschriftsteller
Erich Klossowski redete über Gabriel Max. Wir
geben im Folgenden das Referat aus Nr. 305 des „Breslauer
General-Anzeigers" vom 6. November 1900 wieder. Das Blatt
referirt: „Gesellschaft für psychische Forschung, Herr Erich
Klossowski sprach über Gabriel Max* Dieser Künstler, dessen
60. Geburtstag im August d. J. begangen wurde, steht den
Interessen der Gesellschaft besonders nahe, da er selbst ein
bekannter Forscher auf allen Gebieten des Seelischen ist.
So schilderte der Vortragende denn auch in erster Linie Max
als Maler des Todes und des Transscendentalen. Für
modernes Kunstempfinden — führte der Vortragende aus
— bedeutet Max nicht mehr dasselbe, wie für jenes von
1870 bis 1880, die Blüthezeit seines Ruhmes. Seine Bestrebungen
sind von denen der künstlerischen Jugend geschieden
und müssen es bleiben. Im Grunde hat Max
zeitlebens durch Mittel gewirkt, die eine strenge Kunstauflfassung
verschmähen muss. Seine Bilder sind nichts
Anderes als gemalte Novellen, gipfeln immer iu einer raffi-
nirten Pointe, sind die Kundgebungen eines journalistischen
Geistes oder eines Schauspielers, der auf wirkungsvollen
Abgang bedacht ist. Zur Abwechselung ist das Gebiet des
Psychischen gewählt. Es ist eine ungesunde Kunst; in seinen
Bildern lebt verborgen unter aller Artigkeit und Decenz der
Darstellung eine geradezu sadistische Erotik. Diese Perversität
im Habitus des Bourgeois giebt jene unangenehme
Zwitter8timmung, die allzu oft, wo er tiefsinnig oder ergreifend
wirken will, dem Feinfühligen die Unechtheit des
Gesagten offenbart Seine Todesbilder bringen es nie über
ein ganz gewöhnliches Gruseln oder ein ganz banales Mitleid.

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