Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 768
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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768 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1900.)

Trotz Hypnose und Mediumismus bringen seine okkultistischen
Bilder keine neue Erkenntniss, keine neue Schönheit des
Seelischen. Das Grosse, das Furchtbare und das Räthsel-
volle, alles dient ihm gleichmässig nur dazu, seinem Publikum
mit einem recht äusserlichen Schönheitsgefühl zu schmeicheln,
ihm billige und selbstverständliche Wahrheiten in einer zugleich
gefälligen und pikanten Form vorzusetzen. Er ist der
Typus des Pseudo - Idealisten. Max ist eben Kind seiner
Zeit; wäre er mit denselben Neigungen zwanzig Jahre später
gekommen, so hätte etwas ganz Anderes aus ihm werden
können. So ist er eine kunstgeschichtliche Episode geblieben.
Man könnte ihn aus der Entwickelung herausnehmen, ohne
dass man eine Lücke empfinden würde. Aber wenn man
versuchen würde, ein Buch über moderne Seelenkunst zu
schreiben, dürfte man ihn doch nicht vergessen. Immerhin
ist es ein Verdienst, in einer absolut materialistisch und
realistisch empfindenden Epoche wenigstens eine starke Tendenz
zum Psychischen gezeigt zu haben. Die befreiende
Formel hat er nicht begriffen. Aber wenigstens sieht man
ihn vor der Schwelle stehen. — Der Vortrag wurde durch
Reproduktionen zahlreicher Gemälde des Meisters illustrirt.u
Der Vortrag — dem eine Reihe bekannter Breslauer Maler
und Kunstschriftsteller beiwohnte - erregte um so lebhafteres
Interesse, als die Mitglieder der Gr. P. F. fast ausnahmslos
auf einem ganz anderen Standpunkte stehen, wie
der Vortragende. Gerade jetzt, wo Gabriel Max und seine
Kunst reiche Triumphe feiert, war es werthvoll, einen
Gegner des grossen Künstlers zu hören. Vielleicht trägt
die herbe Kritik dazu bei, die künstlerischen Freunde von
Gabriel Max zur Aeusserung ihres Standpunktes zu bewegen.
Die G. P. F. wird nach dem Grundsatz freier Meinungsäusserung
jede Kritik in ihren Sitzungen zum Vortrag
bringen. (Nach unserer unmaassgeblichen Ansicht wäre es
verkehrt, die völlig originale Kunst, deren Schöpfer Prof.
G. Max ist, und deren richtige Würdigung das tiefere Ver-
ständniss des okkultistisch gebildeten Psychologen erfordert,
lediglich unter dem ästhetischen Gesichtspunkt beurtheilen
zu wollen. Aber auch unter diesem scheinen uns seine
Märtyrerbilder aus Welt- und Religionsgeschichte himmelhoch
über den Geschmacklosigkeiten der stark an Originalitätssucht
leidenden allerneuesten „Jugend" zu stehen.
— (Prinzregent Luitpold von Bayern hat den genialen Künstler
jüngst an seinem Namensfeste in den erblichen Adelsstand
erhoben. — Red.)

d) Ueber künstlich erzeugte Geistererscheinungen
brachte neulich die Nr. 61 des „Berl. Lok.-Anz."
unter der Ueberschrift: „Aus der Welt der Täuschungen"


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