Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 39
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0047
Maier: Naturwissenschaftliche Seelenforschung.

39

als Mittel dienen, so dass uns nun zum Schluss auch
nicht verwehrt werden kann, die Frage nach dem nächsten
Zweck des ganzen Menschen aufzustellen. Hierbei handelt
es sich um eine Beantwortung in zweifacher Richtung, nämlich
in Bezug auf den Zweck seines Daseins und den
des Seins überhaupt, oder anders ausgedrückt, um die
Frage, welche Aufgabe der Mensch als Daseinsobjekt, daher
als Mittelzweck zu erfüllen hat, resp. erfüllen muss,
d. h. welche Veränderungen durch ihn sich
vollziehen, an wem sie sich vollziehen, oder, was dasselbe
ist, wem sie zu Gute kommen und welchen Veränderungen
er entgegengeht. Selbstverständlich
werden, im sehroffen Gegensatz zu den über die Frage der
Zweckdienlichkeit der menschlichen Existenz von Altersher
versuchten spekulativen Erklärungsversuchen, die nach der
Aufdeckung der Kausalität des Bewusst-
8 e i n s gefundenen Antworten sich erst dadurch als wissenschaftliche
deklariren, dass sie den Charakter der Allgemeinheit
aufweisen.

Auf die Frage, wozu irgend ein bestimmtes Objekt,
ja alle Objekte überhaupt, d. i. die ganze Welt unserer
objektiven Erscheinungen zu dienen hat, lautet die kurze
Antwort des Verf.: für die Subjekte. Denn jede Be-
wusstwerdung geschieht für ein Subjekt; überhaupt
nur insofern wir Subjekte sind, fühlen, wollen, erkennen
, urtheilen, handeln wir. Da aber die primäre
und invariable Ursache des Subjekts die psychische
Energie ist, so fragt es sich, wozu die im Bewusst-
werdungsprozess zur Wirkung gelangenden, in die Erscheinung
tretenden objektiven Kräfte dienen. Offenbar
dienen sie der psychischen Kraft; denn das ganze
Weltgeschehen, der gesammte Weltprozess stellt
sich für unsere vom Lichte der Forschung aufgehellte Er-
kenntniss dar als ein Prozess der Transformation der objektiven
Kraftformen in psychische Kraftformen, sich vollziehend im
Wege der fortschreitenden psychischen
Entwicklung.

Dies ist die Richtung, die Tendenz, die das gesammte
Weltgeschehen uns Menschen als seinen nächsten Zweck
offenbar werden lässt, dem auch wir selbst als Mittel dienen
müssen und der daher auch der Zweck unseres individuellen
Daseins ist. UnserallernächsterDaseinszweck
besteht also einfach darin, jene bereits
durch die pflanzlichen und thierischen Organismen
begonnenen Umbildungen in vervollkommneter
Art [weiterzuführen, den als


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0047