Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 46
(PDF, 194 MB)
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46 Psychische Studien. XXV1IL Jahrg. 1. Heft. (Januar 1901.)

aber über das zweite Maul kommt, kann nimmermehr verschwiegen
bleiben'4, und so wurde auch dieser Vorfall bald
in der ganzen Stadt ruchbar, und hatte zur Folge, dass die
vier Frauen der rFürstlich Würtzburgischen Cantzley" vorgeführt
, und nach einem Verhör gefoltert wurden* Da
gestanden sie denn, Hexen und Zauberinnen zu sein, und
„bekannten" ausserdem noch, dass es besonders im Gerolz-
hofer „Zent" (dem Sprengel des Cent- oder Zent«Gerichtes;
der Centgraf war Schultkeiss und Vorsitzender des aus vom
Landesfürsten ernannten Beamten bestehenden Schöffengerichtes
) keine sechzig Personen im Alter von über siebenzig
Jahre gäbe, welche in den zauberischen Praktiken nicht
erfahren, dass alle Uebrigen aber sicher Hexen seien.

Nun begann die Ausrottung des „Ungeziefers." Bescheiden
wurden (immer nach den Angaben unserer im
selben Jahre erschienenen „Hexen-Zeitung") erst drei, dann
fünf, dann (am 4. Juni) zehn (2 Männer und 8 Weiber),
am 18. Juni aber schon 14 Personen (3 Männer uud 11
Weiber) eingezogen. Schliesslich sind noch „in die sechsundzwanzig
wieder eingezogen, die Vorigen alle strangulirt
Lind hernach verbrannt worden."

Wenn wir zum Schluss noch erwähnen, dass eben aus
Anlass dieses Vorfalles, von dem die „Hexen-Zeitung"
berichtet, der Befehl des Bischofes an die Centgrafen erging,
das Hexenbrennen periodisch und in grösserem Massstabc
zu betreiben, und man ihnen ein „specifirtes Verzeichniss
von Hexen, welche in ihrer angehörigen Zent bekannt
worden" zustellen Hess, so ist die — Gewissenhaftigkeit, mit
der man Hexenprozetse einzuleiten gewohnt war, genügend
gekennzeichnet.

In Sachen des muineiimediiiing
Frau Inna Rothe

erhielt Endesunterzeichneter mit Bezugnahme auf unseren
Litteraturbericht im Dezember-Heft vor. J. über die von
Herrn Dr. E. ßohn in „Nord und Süd" (November 1900)
erschienene kritische Studie zunächst eine Erwiederung des
Herrn Jentsch (Sprachlehrer und Dolmetscher in Chemnitz),
worin derselbe sich auf „massgebende" Zeugnisse in noch
nicht veröffentlichten Protokollen über angeblich sehr erfolgreiche
frühere Sitzungen mit „Schwester Anna'6 beruft und
uns zugleich eine für die „Psych. 8tud.a bestimmte, auf alle
Einzelheiten näher eingehende Entgegnung von „ebenbürtiger
Seite" ankündigt. Ich antwortete hierauf, dass ich nach
dem jetzigen Stand der Streitfrage weitere theoretische


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