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Litteraturbericht.
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Denn das ist der schwache Punkt von Roclias Versuchen: Sie werden
nur einmal möglich sein. Es sind im letzten Grunde individuelle Versuche
, zu deren Zustandekommen aussergewöhnliche Umstände beitrugen.
Rochas giebt selbst zu, dass er eine zweite Lina nicht gefunden hat. Die
Hoffnungen, die überschwengliche Geister an R)$ Werk knüpften, die, wie
Dr. Be'rwourt in der „Revue hebdomadaire" von einer hypnotischen Kunstakademie
träumten, werden wohl Hoffnungen bleiben. Und es ist vielleicht
gut so. Denn das Schöne, das solche Versuche bieten, wird auf Kosten
der Gesundheit eines Menschen erkauft. Ein solches hypnotisches Training
mit seiner ganzen Unnatur muss die Versuchsperson ruiniren. Mir scheint
ein solcher Preis für die Schönheit zu hoch zu sein. Das ist der Gedanke,
der mir den Genuss dieses Buches getrübt hat. Er mag nicht ganz in einen
Kunstrausch passen, aber er ist menschlich. Dr. Erich Bolui.
Dr. Berndt: .fDas Much dtr Wunder und der Geheimen
Wissenschaften." Mit zahlreichen Textillustrationen. Erscheint in
30 wöchentlichen Lieferungen ä 50 Pfg. Verlag von Oswald Mutze,
Leipzig. Lieferung 25 —30. (Schluss.)
Die vorliegenden Lieferungen, mit denen das ganze Werk schliefst,
behandeln das hochaktuelle Thema des Spiritismus, historisch wie kritisch.
An eine Zukunft der Geisterseherei glaubt Dr. Berndt nicht, indem er bestreitet
, dass der intellektuelle Inhalt über das Wissen des Mediums und
der Sitzungsteilnehmer hinausgehen kann. Dagegen giebt er die spiritistischen
Phänomenein ihrer Erscheinungsform zu und sieht ihre Erklärung in
der psychischen Kraft, oder besser gesagt im Animismus, — ein Standpunkt,
der wohl dazu berufen isf, eine Brücke zwischen dem Okkultismus und
der Wissenschaft zu schlagen und die Verständigung zwischen den feindlichen
Lagern herbeizuführen. Dr. R.
B. ZeitschrittenübersicM.
(Eine Charakteristik der regelmässig eingehenden ausländischen spiritistischen
Zeitschriften bleibt späterer Gelegenheit vorbehalten.)
Met toekomstig L,even* Halbmonatl. Zeitschr. für das Studium der
Experimental - Psychologie uud übersinnlicher Erscheinungen. Utrecht.
4. Jahrg. Nr. 20—23. Spiritistische Propaganda. — Spiritistische Erfahrungen
. — Der Pariser Kongress. — Erfahrung der Prinzessin Kar ad) a.
— Ursprung und Entwickelung des Spiritismus. — Wunderkinder. - -
Heilung durch Magnetismus. — Für die Theosophie. — Neue Argumente
für die Reinkarnation — Der kosmische Aether.
Weekblad gewijd dan de Studie van het bovenzinlijke.
Haag. 15. Jahrg. Nr. 41—48, Das Naturgesetz der Brüderlichkeit. —
Ueber den Sternen. — Tolstofs „Auferstehung1'. — Fieldingh „Volksseele
". — Alles Leben ist eins (nach Fieläing). — Materialisationssitzungen
in Christianta mit Mme. cVttspe'rance. — Dr. Beversluis über
christlichen Anarchismus. — Die sittliche Bedeutung der Reinkarnation.
Jßfter&t* Zeitschr. für Spiritismus und verwandte Gegenstände. Stockholm.
9. Jahrg. Nov. 1900. Betende Geister. — Spiritualismus und Christenthum
(nach haweis), - Bekehrung eines Zweiflers. — Ob Kinder sich
eines früheren Daseins erinnern können.
Morgendazmringen. Zeitschr. für spirit. Studien. (Monatl.) Skien.
15. Jahrg. Nr. Ii, 12. Das unbewusste Ich. — Erfahrungen der Prinzessin
Raradja. — Ein Geisterschiff (nach Rielland). — Jesus in unserer
Zeit. — Ein dreijähriger Pianist. — Die spiritistische Bewegung in Genua ;
desgl. in Berlin.
(Jonstancia. Sociologisch - spiritistisches Wochenblatt. Buenos Aires.
23. Jahrg. Nr. 690 — 695. Bedeutung des Spiritismus. — Spiritismus und
Okkultismus im Jahre 1858. — Sianislas de Guaita. — Aus dem Leben
von Stainlon Moses. — Praktisches Christenthum. — Religionskongress.
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