Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 88
(PDF, 194 MB)
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88 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1901.)

vulgo Offenbarungsspiritisten — Red.) theuren Gebrauchsübungen
ist, von dem Spiritismus als \\ issenschaft
zu trennen, einer einfachen wissenschaftlichen Hypothese,
die dazu bestimmt erscheint, gewisse der Beobachtung (bezw.
dem Experiment — Red.) entstammende Phänomene zu
erklären. Der erstere sagt mir nichts, oder vielmehr er
belustigt mich oder widerstrebt mir, je nach den Umständen;
aber die erhabeneren und aller Achtung werthen Empfindungen
, die er seinen Adepten einflösst, legen mir die Verpflichtung
auf, ihn ausser Spiel zu lassen und hier zu ignoriren.
Der zweite ermangelt, im Gegensatz hierzu, nicht, mich lebhaft
zu interessiren, wie er alle diejenigen mteressiren muss,
welche die geheimen Ursachen der Natur zu erforschen suchen.
Es ist nämlich eine keineswegs banale Frage, wenn man sich
fragt, ob die menschlichen, bezw. thierischen Individualitäten
nach dem Verlust ihres körperlichen und sichtbaren Organismus
fortfahren, in wirksamer Weise bei den physischen
physiologischen und psychologischen Erscheinungen dieses
Universums zu interveniren.

Wenn es Thatsachen giebt, welche auf peremptorische,
unumstössliche Art dies feststellen würden, wie viel Probleme
ergeben sich daraus und welches unerwartete Feld der Nachforschung
eröffnet dies dann unseren Erfahrungswissenschaften
! Und sollte die Hypothese sich als falsch erweisen,
was giebt es dann Fesselnderes als das nähere Studium der
sonderbaren Phänomene, welche zu ihrer Aufstellung Veranlassung
geben konnten, die Erforschung der wahren
Ursachen, deren Zauber es zu Stande bringt, mit mehr oder
weniger Vollkommenheit die Wiederkehr der Verstorbenen
in unsere der Beobachtung zugängliche Welt täuschend vorzugeben
? Man begreift daher, dass, selbst aller emotionellen
Zugaben beraubt, mit welchen sie im Herzen und der Einbildung
der Menschen sich so leicht umhüllt, die Frage nach
der empirisch nachweisbaren Unsterblichkeit der Menschen
und nach dem nur scheinbaren oder wirklichen Dazwischentreten
, bezw. Hereinragen von Geistern in diese irdische
Daseinssphäre ihre wissenschaftliche Bedeutung unter allen
Umständen behält und mit jener heiteren Ruhe, jener
vorurtheilstreien Unabhängigkeit, jener strengen Genauigkeit
der Analyse erörtert zu werden verdient, welche der exakten
Experimentalmethode eigen sind."


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