Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 107
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0115
Maier: Die Identitätsbeweise der Fürstin Karadja. 107

welche den Geist dieses Unglücklichen nach langen Prüfungen
schliesslich doch zum Licht führten. —

In ihre Heimath zurückgekehrt berichtete die Prinzessin
in einer Zuschrift an den „Light" (laut dem „Harbinger of
Light" vom 1. Oktober v, J.) von einem weiteren Identitätsbeweis
, dessen Einzelheiten mindestens sehr merkwürdig und
animistisch schwer zu erklären sind. „Die Veröffentlichung
meiner Werke, sagt sie, trug mir Hunderte von Briefen
ein, welche aus allen Theilen Schwedens, Dänemarks und
Finnlands von Personen an mich gerichtet wurden, welche
der Tod ihrer Lieben in Trauer versetzt hatte. Darunter
war auch ein Herr Georges Larsen aus Kopenhagen, eine
dort bekannte Persönlichkeit, von der ich schon hatte sprechen
hören. Er schrieb, er habe vor einigen Monaten seine theure
Lebensgefährtin verloren; da er aber Materialist sei, so sei
kein Hoffnungsschimmer auf ein Wiedersehen in seine Seele
gefallen, bis er zufällig meine Bücher in die Hand bekommen
habe. Diese haben in ihm dem Entschluss gereift, sich nach
London zu begeben, um die Medien, von welchen ich darin
spreche, selbst zu besuchen; denn das Leben würde ihm
eher erträglich erscheinen, wenn er die Gewissheit bekäme,
nach dem Ableben diejenigen wieder zu finden, die er
hienieden geliebt habe.

Am gleichen Abend nun, wo ich diesen Brief erhielt,
fand bei mir eine Sitzung statt, in welcher sich mein Mann
mir mittheilte, weshalb ich ihn fragte, ob er vielleicht Frau
Larsen auffinden könnte. Zu meiner grossen Ueberraschung
antwortete er: „Sie ist heute Abend hier." Ich rief: „Wie
ist das möglich ? Wir haben doch erst vor einem Augenblick
von ihr gesprochen!" Mein Mann erwiederte: „Sie ist es,
die ihrem Mann die Idee eingegeben hat, an Dich zu
schreiben. Sie wünscht, dass er hierher kommt.*' Ich berichtete
dies sofort an Herrn Larsen, der anstatt mir zu antworten,
augenblicklich nach Stockholm aufbrach.

Ausser der Gabe inspirirt zu schreiben, besitze ich nun
seit vorigem Winter auch die, automatisch zu zeichnen.
Meine Spezialität ist die Zeichnung von Geistern, die mit
ihrer perispritalen Hülle oder ihrem Astralleib bekleidet
sind. An dem nämlichen Tag, an welchem Herr Larsen in
Stockholm ankam, Hess „man" mich den Kopf einer Frau
von ausgezeichneter Schönheit in Pastell malen. Es war
dies eine so ausdrucksvolle Physiognomie, dass es unmöglich
nur ein Phantasiegeschöpf sein konnte; man fühlte instinkt-
mässig, dass diese so sanften Züge einer wirklich lebenden
Person angehört hatten. — Kaum hatte ich meine Farben-
stiftzeichnung beendigt, als man Herrn Larsen meldete und


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0115