Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 112
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0120
112 Psyobisehe Studien. XXVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1901.)

bekannte Probe, die Vibrationen dieser Töne, um die oft
trügliehe Lokalisirung derselben zu überwinden, unter der
eigenen Hand auch durch das Gefühl zu beobachten, nicht
machen konnte, weil ein eintretender Trancezustand meine
Aufmerksamkeit nach einer anderen Seite lenkte, das bedauere
ich. Für mich ist aber auf Grund der Tausende von
echten Klopftönen, die ich schon wahrgenommen, die Diagnose
gleichwohl genügend.

Die Trancezustände, die ja auch Dr. B. als nicht simu-
lirt ansieht, sind gleichfalls echt. Die Bemerkung (Sonderabdruck
p. 7) dass das Medium während derselben die Augen
öffne, scheint mir auf ungenauer Beobachtung zu beruhen; die
Möglichkeit sich mit ihr oder der possedirenden Intelligenz
zu unterhalten, ohne dass nachher das Medium ein Be-
wusstsein davon hat, spricht ja für die Echtheit der Hypnose.

Damit hätten wir einen Symptoraenkomplex, der
auch auf die sogenannten Apporte trotz ihres taschen-
spielerischeD Scheines sein Licht fallen lässt. Von einer
„pathologischen Schwindelei", die sich auch auf physikalische
Medienleistungen erstreckte, kann ich mir, offen gesagt, keine
Vorstellung machen. Die Echtheit des mediumistischen
Ursprungs der Apporte ergiebt sich mir erstens aus der
Grösse und Menge derselben, welche m.E. taschenspielerisches
Geschick als Ursache ausschloss (?— Red.). Für die Ausdrücke
„in der Luft erscheinen", „Materialisiren" dieser Dinge, kann
ich keine Verantwortung übernehmen, da sie gegen meinen
Einspruch in dem sogenannten Protokoll geblieben zu sein
scheinen, das mir nach der von mir gewünschten Korrektur
nicht vorgelegen hat. In Bezug auf den „modus procedendi",
nehme ich, wie alle Forscher, den Standpunkt absolutester
Unwissenheit ein.

Mein zweiter Grund für die Echtheit der (ca. 100) Apporte
ist der, dass sich mindestens zwei Vorgänge vor meinen
Augen vollzogen, ohne dass ich den Blick abgewendet
hatte oder abwenden konnte. Das eine war die Annahme
des für Dr. Linätner bestimmten grossen Mahonienzweiges,
der sich in die auf Frau Müllems Schoss ruhende Hand
des Mediums legte. Gegriffen wurde nach diesem Zweige
nicht von dem Medium. Das andere war die einige Zoll
vor meinem Auge vor sich gebende Ergreifung einer Apfelsine
sammt einigen Blättern mit beiden Händen des
Mediums. Eine Möglichkeit irgend etwas aus ihren
Kleidern zu ziehen, war für Frau Rothe überhaupt
nicht vorhanden.

Ueber die Trancevorgänge trage ich ausser dem
in meinem Brief Gesagten noch das nach, dass ich einen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0120