Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 114
(PDF, 194 MB)
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114 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1901.)

verkeimbaren, geradezu krank machenden Verwesungsgeruch
an sich hatten, sorgfältig in Papier gewickelt mit nach Hause
genommen und am folgenden Tage von 2 Chemikern, denen
ich von meiner eigenen Wahrnehmung nichts erzählte, auf den
Geruch prüfen lassen. Beide erklären, dass die Blätter und
Zweige seit einigen (5—6) Wochen bei einer Leiche
gelegen und den Verwesungsgeruch in dem
Filzüberzug angezogen haben müssten!
Ich selbst habe mir noch die Mühe gemacht, frische Kränze
derselben Art mit meinen Zweigen auf den Geruch hin zu
vergleichen und beide Gerüche gänzlich verschieden gefunden
. Widerwärtig, wie dieser Apport demnach erscheinen
muss, scheint er mir doch ein starkes Argument
zu Gunsten der Echtheit zu geben (? — Red.). Nur möchte
ich meinen Ausdruck ,schleeht", den der Leser sich deuten
mag wie er will, auch hierauf bezogen sehen. —

Einen weiteren schlechten Zug der Manifestationen
deute ich nur an. Von wo stammen die vertheilten Geschenke
ä 50 Pfg. und darüber, mit denen einzelne Anwesende
beglückt werden, wenn sie nicht, wie ich, verstimmt
darüber sind? Woher die ausgerissenen Scharlachtulpen
do. ä 50 Pfg. für 3 Stück? Kauft das Medium
diese etwa, wie die Hamburger künstlichen Blumen, um sie
hernach durch ihre Heinzelmännchen apportiren zu lassen,
oder . . . .? In den „Psych. Stud." Bd. 1875 bis 1878 ist
diese Frage eingehend behandelt. —

Auch den Trancemittheilungen kann ich einstweilen,
nach einmaliger Erfahrung, kein anderes Prädikat als
„werthlos" geben.

Nun noch ein Schlusswort über die Hamburger
V orgänge. Die Bedingungen dort waren, wie ich mich
jetzt an Ort und Stelle selbst überzeugte, nicht so ungünstig
, wie 3ie von der anderen Seite dargestellt werden.
Im Gegentheil hat man nach den ersten Sitzungen das
Medium durchaus freundlich und ohne Vor urt heil
behandelt, wie auch die Echtheit der Apporte anerkannt
und erkennt sie noch heute an. Die versuchte Materialisation
erweist sich jedoch auf Grund der mir vorgelegten
Blitzaufnahme als entschiedener Schwindel,*)
den freilich Frau Rothe durch ihre „unsichtbaren Helfer"
oder im Trancezustand begangen haben mag. Die Frage
stellt sich jedoch verwickelter nach meiner sehr genau vor-

*) Die oben erwähnte Blitzaufnahme wurde seiner Zeit u. "W. nicht
etwa von einem Skeptiker, sondern von einem der eifrigsten Spiritisten,
Herrn Dr. R. Wiesendanger, Vorstand der okkultistischen Q „Zum Licht"
in Hamburg, selbst hergestellt. — Red.

ä


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