Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 146
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0154
146 Psyohisohe Studien. XXVIIL Jahrg. 3. Heft. (März 1901.)

Die Frau R. hat einen entschiedenen Widerwillen gegen die
Sitzungen ausserhalb Chemnitz, da sie die übelsten Erfahrungen
mit Spiritisten gewöhnliehen Kalibers oder Geister-
sportern gemacht hat. Dass sie daher nur in die Hände von
sachverständigen und wohlmeinenden Beobachtern kommen
will, kann Niemand, der von den Gresetzen des Mediumismus
eine Ahnung hat, ihr verdenken. Ebenso steht es mit
Herrn Jentsch. Er hat sich erst nach den Misshandlungen,
welche Frau Rothe von spiritistischen Stümpern in Hamburg
im Jahre 1894 zu erleiden hatte, ihrer schützend angenommen,
zuerst mit eigenen bedeutenden Opfern füi die Reisen und
den Aufenthalt an fremden Orten, später gegen Ersatz
der Kosten für beides. Zahlreiche Bitten hat er abgewiesen
, wenn er nicht sicher war, dass Frau R. sachgemäss
behandelt werden würde. Was aber Dr. Röhn behauptet,
dass Beide nur mit überzeugten Spiritualisten sitzen wollten,
ist vollständig unwahr. Im Gegentheil! Beide wissen,
dass ehrliche, von wirklich innerem Interesse für die
Sache erfüllte Skeptiker die besten Sitzungsteilnehmer
sind, und Hunderte sind auf diese Weise durch
sie für eine antimateriaHstische Weltanschauung gewonnen
worden. Danach stellen sich die aus dem zweifelhaftesten
Zeugnissmaterial zusammengestoppelten Verunglimpfungen
Rohn's als ein Akt der Verleumdung dar, den
als der Wissenschaft dienend anzusehen geradezu ein Hohn
auf diese wäre. Damit wende ich mich zu den Hamburger
Vorgängen.

Man wird es erklärlich finden, dass die so sicher
auftretende Behauptung, Frau Rothe habe in Hamburg
erwiesenermaassen geschwindelt, zuerst bei mir Glauben
fand. Gehört hatte ich schon zuvor davon, und so beherrschte
mich Anfangs die Meinung, dass Frau R.f wie
das auch sonst bei Medien vorgekommen ist, bei ungünstigem
Zustande ihrer medialen Kraft wohl zur Aushülfe mit
eigenen Mitteln gegriffen haben könnte. Ich stand dazu
unter dem gleichfalls irrthümlichen Eindruck, dass sie als
Berufsmedium anzusehen sei und einen Teil ihres Lebensunterhaltes
aus ihren medialen Leistungen ziehe. Wie sehr
ich mich durch den absichtlich verbreiteten Schein habe
täuschen lassen, weiss ich jetzt zur Genüge.

Was nun die sogenannte Hamburger Entlarvung
anlangt, so bitte ich den Leser, folgende Umstände im Sinn
zu behalten. Frau R. hatte 1894 erst seit drei Viertel
Jahren von ihrer mediumistischen Gabe in spiritistischen
Cirkeln Gebrauch gemacht. Nach so kurzer Zeit pflegen
bekanntlich oft noch unkontrollirbare Einflüsse die Medien


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