Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 151
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0159
C. W. Sellin: Sehein Wissenschaft und Thatsaohen. 151

Wie die Herren Dr. Bohn und Dr. Riemann gegen Frau
Rothe und Herrn Jenisch operirt haben, das will ich nur
kurz an dem Beispiel des ersteren in wenig Zügen aufweisen
. Der Leser mag dann selbst die Antwort geben,
ob man das „wissenschaftlich" nennen darf, und ob es im
Interesse der Wahrheit geschehen sein kann.

Herr Dr. Bohn scheint freilich unter einer fixen Idee
zu leiden, welche als Milderungsgrund für sein sonst unbegreifliches
Vorgehen gelten dürfte. Das ist die Idee, Frau
Rothe sei verpflichtet, sich irgend einer Gelehrten-
Kommission zur Prüfung zu stellen. Man hatte ihm zuvorkommend
Erlaubnis zur Theilnahme an 2 Sitzungen in
Breslau gegeben. Er hatte sich dabei nicht so benommen,
dass man ihm zu der dritten glaubte Zulassung gewähren
zu können. Man verhielt sich demnach mit Recht, da auch
noch die Nachricht über Ungeschick bei der Behandlung
anderer Medien hinzukam, gegenüber seinen weiteren Bitten
höflich ablehnend. Als nun Herr Kühn das Sitzungsprotokoll
veröffentlichte, da war ja das Nächstliegende, dass
Bohn einen Gegenbericht in seinem Sinne in
die Psych. Stud. brachte, die ihm doch gewiss jederzeit
offen standen. Was thut er aber statt dessen? Er sucht
Herrn Jentsch zu bewegen, ihm eine Prüfungssitzung vor
einer Gelehrten-Kommission zu geben, welcher natürlich er
selbst als Spiritus rector angehören würde. Dass das bei
der Unerfahrenheit und dem bereits bewiesenen Ungeschick
ein Widersinn, oder vielmehr geradezu eine Art von Vivisektion
für Frau Rothe würde, sieht Jentsch ein und lehnt
abermals höflich ab. Jentsch bietet ihm endlich an, er möge
nach Chemnitz zu einer Sitzung kommen, sowie zur Einsicht
in die wertvolleren Protokolle. Bohn hat das Angebot
abgelehnt. Das geht aus seiner Antwort hervor, in
welcher er schreibt: „Ich selbt kann von hier nicht fort,
da ich Beamter der Staatsanwaltschaft bin und nicht ohne
weiteres Urlaub erhalte. Ausserdem würde der Transport
werthvoller photographischer Apparate, Wagen etc. grosse
Kosten verursachen und müsste ich ausserdem noch einen
Assistenten mitnehmen. Frau Rothe reist ja in ganz Deutschland
und dürfte es ihr wohl möglich sein, hierher zu
kommen."

So kann man doch nur schreiben, wenn man das Angebot
einer Sitzung in Chemnitz wirklich bekommen
hat. (Vergl. Bohn a. a. 0. II, S. 3, Anm.) — Der
Briefwechsel ist dann noch eine Weile in dieser Kichtung
fortgegangen, bis Jentsch endlich mit Recht definitiv abgelehnt
hat. Wäre Bohn, wie es seine Pflicht war, wenn


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0159