Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 196
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0205
196 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1901.)

abschnitt setzen, wieder der Naturforschung zugewandt, dann
mit dem Jahre 1865 den Zeitraum ästhetischer Untersuchungen
, während im letzten Jahrzehnt seines Lebens, von
187? an, seine ungewöhnliche Geistesfrische sich abermals
auf naturwissenschaftlichem Gebiete bethätigte. Seine Vorlesungen
an der Universität konnte er freilich so lange nicht
fortsetzen; auf die Professur für Physik hatte er in Folge
seiner schweren Erkrankung verzichten müssen, und in den
sechziger und siebziger Jahren las er nur noch kleine
philosophische Collegia, theils über ästhetische Fragen, theils
über den Zusammenhang zwischen Leib und Seele. 1875
wurde ihm jede derartige Verpflichtung abgenommen.

Fechner's äusseres Leben verlief gleichmässig und still.
Still und glücklich war sein Eheleben, dem jedoch Kinder
versagt blieben; und so gleichmässig verlief der Haushalt,
dass die Wohnung 1850 einmal gewechselt wurde, aber
seitdem nicht wieder. An Umgang mit Freunden, aus Leipzigs
Gelehrten und Künstlerkreisen, fehlte es zu keiner Zeit, und
wenn grössere Gesellschaften sich bei Prof. Weisse und seinem
Schwiegersohne Härtel oder bei den Buchhändlern Hirtel
und Reimer zu sammeln pflegten, so ward es doch auch im
Fechncr'schen Hause zuweilen lebendig durch Besuche der
verheiratheten Schwestern (Clementine Wieck, geb. Fechner,
war die Mutter der gefeierten Pianistin Maria Schumann),
oder durch Bettina v. Arnim, die sich nach der im Reimer7sehen
Hause geschlossenen Bekanntschaft sehr zu dem Fechner1 sehen
Ehepaare hingezogen fühlte. Auf seinen Sommerreisen begleitete
ihn gewöhnlich seine Frau. Mit den Brüdern Weber
war er in Tirol; 1867 unternahm er, hauptsächlich zum
Zwecke von Holbein-Studien, eine Reise nach Basel; einmal
wurde Interlaken besucht, einmal Salzburg, öfter die sächsische
Schweiz und der Thüringerwald. Mit hinreichendem Vorrath
an Schreibmaterial ausgerüstet, nahm er in freundlicher
Umgebung einen mehrwöchigen Aufenthalt, und war hier
die Zeit zwischen Arbeit und Spazierengehen getheilt, so
stand doch erstere meist im Vordergrunde. 1874 war er in
Rom mit Dr. Härtel, welcher erzählt, Fechner sei auf dem
Forum spazieren gegangen gerade wie auf dem Täubchenweg
in Leipzig, wo er, nur wenige Schritte von seiner Wohnung
entfernt, nachdenklich zu wandeln pflegte. Das darf nicht
so verstanden werden, als ob er, der eifrige Naturbeobachter,
nicht zu sehen verstanden hätte; nur schien in seinem sonst
so vielseitigen Geiste auffällig wenig Sinn für die geschichtliche
Seite der Dinge zu sein. Uebrigens stand es mit seinem
leiblichen Sehvermögen noch gar nicht immer nach Wunsch.
Zeitweilig musste er auf alle Arbeit verzichten, und 1885


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0205