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Mikul&6: Bemerkungen zu der Besprechung von Flonrnoy's Werk. 223
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Bemerkungen zu der Besprechung des Werkes:
Th, Flournoy, von Indien auf den Planeten Mars.
von Dr. Ulikulcic-A grain.
Im Februarhefte 1901 der Psych. Stud. ist in der
Uebersetzung des Herrn Redakteurs die Besprechung von
Albert de Rochas über das obenbemerkte Werk erschienen;
da die Untersuchungen Prof. Flournoy's an sich sehr interessant
und theilweise auch geeignet sind, so manche Partie
des Okkultismus in das rechte Licht zu stellen, so müssen
auch die Erklärungen, mit denen man die Untersuchungsresultate
begleitet, ein allgemeines Interesse herausfordern.
Mit einigen dieser Erklärungen befassen sich die folgenden
Bemerkungen.
Zuerst wird hervorgehoben, dass das Medium eine ganz
unbekannte Sprache rede (die Sprache der Marsbewohner),
von welcher es hinreichend genaue Proben gegeben hat;
und da ausser den Lautzeichen die übrigen Elemente dieser
angeblichen Marssprache offenbar dem Französischen nachgebildet
sind, so kommt der Schluss, welcher lautet: dies
genügt, um ihren (der Sprache nämlich) Ursprung einer
unbewussten Gehirnarbeit (Cerebration) des Subjekts zuschreiben
zu lassen.
Was ist nun unter „unbewusster Gehirnarbeitu zu verstehen
? Wir Spiritualisten im Gegensatz zu den Materialisten
fassen das Gehirn bloss als Werkzeug des Geistes
auf; und wenn es auch Sinneseindrücke empfängt, so gelangen
diese zum Bewusstsein erst durch die Perception
des Geistes, woraus sich z. B. die Thatsache des
Ueberhörens und Uebersehens erklärt. In beiden
diesen Fällen übernimmt das Gehirn den von dem Gehör-,
resp. Sehnerven gemeldeten Eindruck; derselbe kommt jedoch
nicht zum Bewusstsem, da sich der Geist, aus welcher
Ursache auch immer, um diesen Eindruck nicht kümmert.
Man könnte also die unbewusste Gehirnarbeit dahin deuten,
dass Eindrücke von aussen ins Gehirn kommen, auf die der
Geist nichtjreagirt.
Mag diese Deutung richtig sein oder nicht, so ergiebt
sich sicher doch Folgendest Es handelt sich hier um eine
Sprache. Die Sprache besteht nur aus Wörtern; diese sind
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