Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 298
(PDF, 194 MB)
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298 Psychische Studien. XXVIH. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1901.)

urtheil gegen die theosophischen Ziele und Bestrebungen
überhaupt dürfte also wohl daran schuld gewesen sein, dass
er sich einbildete, diese Bestrebungen hätten der Sache
Indiens mehr geschadet, als genützt. Dieser Ansicht Max
Müller's stehen nun aber die Ansichten, welche geborene
Indier, darunter geistig hochstehende Brahmanen, über
diese Frage geäussert haben, diametral gegenüber. Um
nur ein derartiges Urtheil hier anzuführen, so sprach sich
Prof. Gyanendra Naih Chakravarti, einer der ersten Schulmänner
Indiens, früher Professor der Mathematik in Allahabad
, erst vorigen Sommer auf ein^r in London abgehaltenen
Jahres Versammlung der europäischen Sektion der „Theos.
Gesellschaft44 dahin aus, dass das, was diese Gesellschaft
für Indien gethan habe, geradezu erstaunlich sei*) Ganz
in demselben Sinne drückte sich derselbe indische Gelehrte
über diesen Punkt auch schon auf dem 1893 er Religionsparlament
aus, wie ich schon damals von dort zu berichten Gelegenheit
hatte.**) Ich meine, derartige Aeusserungen aus indischem
Munde hätten denn doch für den hier in Präge stehenden
Punkt grössere Bedeutung, als die Ansicht eines europäischen
Sanskritisten, dem die gebildete Welt zwar die „Sacred
books of the East" zu verdanken hat, der aber die indischen
Verhältnisse niemals aus eigener Anschauung kennen zu
lernen Gelegenheit hatte. —

7) Die Leistungen der theosophischen Gesellschaft
. (Jeher? diese orientirt man sich am besten,
wenn man die diesjährige Januar-Nummer des in Adyar
erscheinenden „Theosophist" zur Hand nimmt. Dort hat
Col. Olcott die Erfolge und Resultate dieser Gesellschaft
in den nunmehr #5 Jahren ihres Bestehens übersichtlich
zusammengestellt. Die^ Gesellschaft giebt gegenwärtig 26
Zeitschriften heraus, der zahlreichen Werke ganz zu schweigen,
die von den „Theosophical Publishing Societies" in London,
New-York, Chicago, San Francisco,* Benares und Madras

Mull er9 & Behandlung dieser Htreitfragf in der Berliner „Zukunft"
entgegentreten sollte, von dem Herausgeber aber nicht angenommen
wurde! — Ich möchte übrigens die Leser der „Psych. Stud." ausdrücklich
darauf aufmerksam machen, dass obiges Abrathen von
der Beschäftigung mit den „schwarzen Künsten" selbstverständlich
nicht in dem Sinne aufzufassen ist, als ob die „Theosoph. Gesellschaft
" von j e d e r Beschäftigung mit der okkulten Wissenschaft
abrathe. Ganz im Gegentheil! Das, von dem sie abräth, ist nicht
die okkulte Forschung selbst, sondern vielmehr die Gefahr des
Missbrauchs solcher Forschung zu rein egoistischen Zwecken
— ein Miesbrauch, den man ja als schwarze Kunst oder Magie zu
bezeichnen pflegt.

*) Vergi. Theosophical Eeview 1900, August, p. 489.
**; Vergl. Hphinx XVIII, 1898, p. 261.


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