Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 316
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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316 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1901.)

Mal ein reiches Material hierüber zusammengebracht. Meistens
handelt es sich um Bewegungserscheinungen, von denen
die Betreffenden nach dem Erwachen nichts mehr wissen.
Es treten aber auch so lebhafte Visionen auf, dass sie
nach dem Erwachen noch eine Weile fortbestehen. In einem
Falle hatte ein 6 jähriger Knabe während und nach einem
Typhus die Vision einer grossen schwarzen Figur, die auf
das Fussende des Bettes schritt ut'd ihn mit glühenden
Augen anblickte. Genau dieselbe Erscheinung hatte sein
Vater im Traum gehabt. Bei ihm war ein plötzlicher Schreck
die Veranlassung dieser abnormen Traumerscheinung gewesen,
die sich auf seinen Sohn übertrug. — In einem anderen
Fall erzählt ein 27 jähriger Beamter, dass er als Kind häufig
von einem schwarzen Kater mit feurigen Augen geträumt
habe, wie sein Vater, der im 48. Jahre an Apoplexie gestorben
ist. — Ein anderer abnormer Traum war durch
einen Sturz auf den Kopf hervorgerufen und vererbte sich
nun ebenfalls auf den Sohn des Betreffenden. Bisweilen sind
auch Fieberzustände, Erschöpfung und dergleichen die Veranlassung
, durch die der Traum die Fähigkeit gewinnt, sich
fortzupflanzen. Als Erklärung kann vorläufig nur angenommen
werden, was von der Erblichkeit überhaupt gilt: die organische
Arbeit, durch welche die verschiedenen psychischen Zustände
sich dem Gehirn einprägen, bewirkt eine dauernde
Modifikation des Gehirngewebes, die eine Uebertragung
möglich macht.

d) Ist die angelsächsische Rasse in derEnt-
artung begriffen? Diese Frage hat ein namhafter
amerikanischer Gelehrter Dr. Rüssel vor der „Amerikanischen
Psychologischen Vereinigung" zu beantworten versucht. Er
erklärt den Niedergang der Rasse für eine Thatsache und
betrachtet sie als ein Ergebniss des Mangels an
guter Litteratur. „Heutzutage," so lautet sein Schluss,
„haben die Menschen keine Zeit zu lesen, ausser zum Zweck
des Geschäfts oder der Erholung. Sie durchfliegen die Zeitungen
nach den Kriegsberichten, dem Courszettel und den neuesten
Sportnachrichten. Die Spielsucht herrscht überall, und nicht
nur unter den Männern. Für guten Lesestoff oder gründliches
Nachdenken bleibt keine Zeit, sondern die Jagd nach Reichthum
und Vergnügen verdrängt alles Andere. Die Folge
davon ist eine dürftige Litteratur und die Neigung für oberflächliches
Wissen. Es giebt weder in England, noch in
Amerika einen grossen lebenden Dichter oder Philosophen,
überhaupt keinen grossen Geist, dem die Massen in blindem
Glauben anhängen können, und es entsteht kein solcher,
weil kein Bedürfniss darnach empfunden wird. Der Geist


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