Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 324
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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324 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1901,)

eine gewisse Beherrschung der geheimnissvollen Kraft in
der Hand hat; ja, es mag sogar eine solche kunstgemässe
Leitung vielleicht zuverlässigere Ergebnisse erwirken,
als sie der ohne den glücklichen Impuls des
Augenblicks regellos umherschweifenden somnambulen
Phantasie oftmals zu Gebote stehen. Würde aber z. B. die
so stark auf ihre Willensthätigkeit vertrauende Gabe
des Fräuleins E. leicht der Suggestion unterthan zu machen
sein ? Fräulein Ä. hat mir in ihrer grossen Gewissenhaftigkeit
geklagt, wie quälend es für sie sei, manchmal auch
Dinge zu weissagen, die dann nicht eintreffen, was sie schon
zu dem Entschlüsse stimmte, ihre Gabe für immer brach
zu legen. Sie fragte mich, ob ich denn kein Mittel wisse,
diese Gabe auf sichereren Geleisen zu denken, und wie viel
wäre gewonnen, wenn es möglich wäre, durch einen geschickten
und dem Medium sympathischen Hypnotiseur oder
Magnetiseur im Tiefsehlaf seine Gabe gewisser zu beherrschen!
Natürlich müsste man dann die Ferngesiehte auf das anschaulich
Räumliche, das ja immer auch mit zeitlichem
Fernsehen verbunden, hinlenken und nicht die Frage so
stellen: was wird aus China im neuen Jahrhundert? oder:
wTie wird es diesem Manne als Greis ergehen? sondern so:
siehst du das Volk mit gelben Gesichtern, spitzen Kinnen
and Rattenzöpfen in der unermesslichen Stadt mit ihren
gebogenen Dächern und zierlichen Tempeln? Siehst du das
Bild beharren oder sich verwandeln? und so: dieser Mann,
sieh, wie fest und aufrecht er schreitet, wie muthig sein
Blick, wie frisch seine Farben! Bleibt dies Aussehen oder
ändert es sich? —

Zwei Vorhersagungen beider Seherinnen möchte
ich noch hier zu den Akten nehmen, damit Wahrheit oder
Irrthum derselben später festzustellen sei. Ohne dass
ich sie dazu aufforderte, haben Fräulein R. und
Fräulein E., die sich nicht kennen und von denen nur die
eine die andere einmal flüchtig gesehen zu haben sich erinnert
, unabhängig von einander und an verschiedenen Tagen
spontan die Art meines Todes gewahrsagt. Fräulein ß.,
nachdem sie schon öfter ebenfalls ungefragt von dem unruhigen
Vibriren meines Herzens gesprochen, sagte: „Sie
werden nicht alt. Sie werden eines Morgens aufstehen und
Abends nicht mehr zu Bette gehen. Es wird rasch gehen.
In fünf Minuten ist alles zu Ende. Das wird aber nicht so
bald sein, es vergeht bis dahin noch eine Zeit" Solches
kündete sie im Mai 1899. Auch nach der Aussage des
Fräuleins E. im Frühling 1900 würde ich eines ganz raschen
Todes sterben, ohne vorausgegangene Krankheit; doch weicht


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