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358 Psychische Studien. XXVII l. Jahrg. (>. Heft (Juni 1901.)
Zeit eines natürlichen Todes sterben würde, sobald man
sich nur die Mühe nähme, sie kennen zu lernen.
5. Dass ich zu diesem Zwecke unter Anderem das
Solovyo/f sehe Buch empfahl, hat darin seinen Grund, dass
gerade dieses in der Mittheilung des Briefwechsels der Frau
Blavatzky mit Staats^ath Aksakow ein unschätzbares Aktenmaterial
über die Entstehung der Gesellschaft enthält. Ich
empfehle es hier noch einmal Allea, denen es darum zu
thun ist, in der Sache klar zu sehen.
6. Ueber Frau Blavatzky^ beide grossen Werke verliere
ich kein Wort. Wem der Unwerth derselben nicht aus
eigener Lektüre klar wird, dem ist eben nicht zu helfen.
7. Dass ich noch einmal in die Lage kommen könnte,
eine quellenmässige kritische Darstellung der Entstehung
und Entwickelung der Theosophischen Gesellschaft geben
zu müssen, ist leider möglich, wenn ich nicht vorher auf
die andere Seite hinübergehe. Am liebsten bliebe ich, bei
einem Blick auf die Cagliostrolitteratur, mit dieser Aufgabe
verschont. — Herrn DeinhanV% Hinweisung auf das Beispiel
meines Freundes Dr. Julius Duboc acceptire ich um so lieber,
als ich mit seinen Grundgedanken über „weibliche Philosophie
" mich durchaus im Ein Verständnis« befinde.
Sellin. *)
*^ Obschon wir die Polemir über die theosophische Frage im
Maiheft füi geschlossen erklärten, glaubten wir dieser kurzen und
schlich gehaltenen Duplik die Aufnahme nicht versagen zu dürfen,
nachdem auch Herr Meinhard sich mit dem Abdruck einverstanden
erklärte. Letzterer, dem nun das letzte Wort zukommt, bemerkt dazu:
,,Profess»or Sellins sogenanntes „aufklärendes Wort" klärt uns
allerdings darüber auf, dass, obwohl er eine Schmähschrift gegen
die theosophische Bewegung geschrieben hat, besonders im Februar-
heft, er jetzt nur „gelegentliehe Bemerkungen über die sog. Adya**-
Theosophie" gemacht haben will, eine euphemistische Bezeichnung,
die uns nur beweist, dass er sich gar nicht klar darüber war, was die
von ihm gebrauchten Worte sagen. — Wenn Prof. Sellin ferner behauptet
, er habe „den Wahrheitssuehern nui* einige Fingerzeige geben
wollen", so erklären wir, dass durch solche Fingerzeige, wie er sie
gab, die Wahrheit nicht nur nicht gefördert, sondern im Gegentheil
verdunkelt und beschmutzt wird. Im Uebrigen halten wir uns an
die auf Seite 300 abgegebene Erklärung."
JLudwig Jbeinhard. Hilbbe-Schleiden.
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