Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 383
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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Litteraturbericht.

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rede der Verf. von seinen Lesern zu hören erwartet: „Stehen die
Grandlagen und die gewonnenen "Resultate mit den Ergebnissen der
Naturforschung in Einklang?" wird derjenige, der solche Betrachtungen
nicht von vornherein abweist und der in gewandter Sprache gegebenen
.Darstellung der vorliegenden Schrift gefolgt ist, zu bejahen geneigt
sein — womit am Ende nur zugegeben wird, dass hier eine kühne
Hypothese mit Geschick vertreten ist.

Sutzer, Qeorq (Kassationsgerichts-Präsident). Moderne Prophetie.

Oeffentlicher Vortrag, gehalten am 5. Februar 1901 im spiritistischen

Verein Zürich. Mit Vor- und Nachwort von C\ F. L. (Landbeck).

In Kommission des Neutheosophischen Verlags. Bietigheim a. Enz,

Württemberg 1901. (48 S.) 25 Pf.

Ohne alle Absicht des Vorwurfs und der Verletzung darf es
ausgesprochen werden, dass die Mehrzahl der Spiritisten einer wissenschaftlichen
Untersuchung ihrer Ansichten weder geneigt noch dazu
fähig sind. So macht auch der vorliegende Vortrag auf Wissenschaftlichkeit
keinen Anspruch. In seiner schlichten, übrigens ganz
angenehm lesbaren Darstellung lässt er sich weder auf Definitionen,
noch auf Beweise ein. Eben darum kann er für den Offenbarungsspiritismus
als typisch gelten und ist insofern der Beachtung wert.
Unter einem Propheten verstehen Verfasser wie Herausgeber offenbar
jeden Verkünder einer sittlichen oder religiösen Lehre; daher
rechnen sie zu den modernen Propheten ebensowohl M. von Egidy,
als die Vertreter des Vegntarianismus. Im engeren Sinne aber meinen
sie damit nicht die Verkünder künftiger Ereignisse schlechthin,
sondern die Urheber von Lohren über des Menschen Zukunft, über
das Jenseits. Diese zerfallen in drei Gruppen, je nachdem sie nur

auf die höhere Geisterwelt oder auf das Verhältniss des Menschen zu
Gott (nach Art von A. J. Davis), oder ausdrücklich die überlieferte
Lehre des Christentums bestätigen, berichtigen und erweitern wollen
(wie Swedenborg), oder endlich eine Mensch und Welt umfassende
Lehre vortragen, die weder auf Eifahrung, noch auf göttlicher Offenbarung
beruhen will, sondern ihren Ursprung in nebelhaftes Geheimnis
hüllt (wie Frau Blavacka). Der ersten Gruppe prophezeit
der Kedner mit Recht das Aufgehen in der zweiten; die zweite und
dritte setzen menschliche Ideale, die na^h des Verf. Meinung sehr
wohl neben einander oestehen können. Dies kann man zugeben,
wenn man das Nebeneinander in dem Sinne der Ausschliessung,
nicht der Zusammenfassung versteht; denn ihre Vereinbarkeit erscheint
sehr zweifelhaft. Von der eben berührten indischen Theosophie ist
die „Neu Jieosophie* wesentlich verschieden. Ihr Hauptwerk ist „das
grosse Evangelium Johannis" (in 10 starken Bänden), von Jakob Lorber,
einem armen Musiklehrer in Graz (f 1804). „Als geistiger Schreiber
desselben nennt sich Christus selbst/ Denn nach des Verfassers
Ansicht stehen wahre Propheten, die entweder somnambule oder
medianime sein können, „unter dem Einflüsse höherer, von Gott gesandter
Geister, oder gar unter dem direkten Einflüsse Gottes; andererseits
kann sich aber bei solcher leligiöser Prophetie auch der Einfluss
niederer, ja böser Geister geltend machen/ Jedenfalls wird jenen
neuen Offenbarungen — über deren Inhalt man hier weiter nichts
erfährt — grosser Wert beigelegt und die Möglichkeit hervorgehoben,
„dass die heute reichlicher als jemals fliessende Prophetie nur der
Anfang einer noch grösseren sei, deren Schlussstein die Wiederkunft

Christi bilden werde/

Dr. Wernekke.


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