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W. T. Stead: Die Prophezeiung der Mine. Mongruel. 4()7

und sagte ihr, nachdem sie sich in den Trancezustand versetzt
hatte, ich wünschte in Betreff der Leute, über die ich
sie bei der vorigen Sitzung befragt habe, noch einige weitere
Mittheilungen zu erhalten.

„Dann werde ich", sagte sie, „wohl nach Transvaal oder
nach China gehen müssen.'4

„Gewiss", sagte ich, ,,aber hier ist etwas, das von dort
kommt, wo sie sich befinden."

Ich gab ihr nun die mitgebrachten winzigen Stückchen
Seide, worauf sie sagte:

„Dies führt mich nach China. Ich sehe wieder eine
Scene voller Verwirrung und Blutvergiessen vor mir. Viele
Menschen sind bereits getödtet worden, darunter Frauen
und Kinder."

Zur damaligen Zeit, waren — wie ich hier einschalten
muss — Telegramme aus Shanghai veröffentlicht worden,
welche mit allen Details die Nachricht brachten, der
chinesische Kaiser sei vergiftet, die alte Kaiserin irrsinnig
und Prinz Tuan regierender Kaiser geworden. — Die erwähnten
Stückchen Seide waren dem Grafen Cassini, als
dieser russischer Gesandter in Peking war, vom jungen
Kaiser geschenkt worden. Ich frug nun ,,la Dormeuse<fc, ob
sie sehen könne, wem die Seide gehört habe, worauf sie
sofort erwiderte:

„Sie hat Jemand gehört, der mitten in diesen Wirren
eine gewisse Autorität bekleidete. Es ist dies ein junger
Mann in hoher Stellung. Er ist für diese Vorgänge in
gewissem Sinne verantwortlich, aber nicht deren eigentlicher
Urheber.1*

„Können Sie ihn beschreiben?" frug ich.

„Gewiss4*, sagte sie, „sein Gesicht sieht ganz braun aus,
wie wenn er stark von der Sonne verbrannt wäre; er hat
schwarze Augen, schwarze Augenbrauen und tiefschwarzes
H aar,"

„Halten Sie ihn für einen Europäer oder für einen
Chinesen?4*

„Dies kann ich wirklich nicht sagen. Ich möchte ihn
für einen Europäer halten; aber seine Haut ist so bronzefarbig
, dass es wirklich schwer ist, dies zu bestimmen."

„Können Sie mir sagen, ob er noch lebt oder todt ist?"

„Er lebt Es schien mir anfänglich, wie wenn er todt
wäre, aber er ist noch am Leben. Für das Gemetzel, das
da vor sich geht, ist er nicht verantwortlich. Ich sehe einen
Anderen vor mir, der noch viel dunkler ist, als jener, und
wie ein Dämon aussieht. Er ist sehr wenig bekleidet und
schreit fortwährend: Tödtet sie, tödtet sie! Es ist wirklich