Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 414
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0424
414 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1901.)

II. Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Relncarnation«

Zum Anden Ken an Griordano Bruno.

Letzte Arbeit vom -{-Pastor Max Gubalke.

(Fortsetzung von Seite 851.)

[Nachtrag zu I, S. 289: Einer ganz eigentümlichen
, abei u. E. sehr diskutirbaren Auffassung vom
Wesen des Bösen begegnen wir in dem (bei Reclam,
Leipzig, erschienenen) geistvollen Buch von Hans Herrig:
„Gesammelte Aufsätze über Schopenhauer". Am Schluss
des Artikels „Schopenhauer und Darwin" heisst es da:
„Das Hauptverdienst Schopenhauer's ist sein Hinweis auf
die Ethik. Der atheistische Philosoph nennt sich selbst
einmal den all erchristlichsten und hat hierzu das grösste
Recht. Denn seine Ethik ist in vollkommenster TJeberein-
stimmung mit der des Ohristenthums und des Buddhismus,
während seine Vorgänger dieser durchaus weitlich und
rationalistisch gegenüberstanden, von K(mi% starrer und
herzloser Tugendlehre bis zu Hegefs Lobpreisung des Wirklichen
und Vernünftigen als einzig Göttlichen. Schopenhauer
predigt unverhohlen die Abwendung vom Leben, das
höchste Ziel ist ihm die Verneinung des Willens zum Leben..
Die Weltgeschichte selbst ist eine Verneinung des Willens
zum Leben, wenn sie ein Fortschritt im Bewusstsein der
Freiheit ist. Denn das natürliche Gesetz des Lebens ist der
Trieb derSelbsterhaltung, das Verlangen, alle seine
Kräfte geltend zu machen. Und wo dies Gesetz herrscht,
herrscht das blinde Schicksal. Aber je weiter sich das
Selbstbewusstsein entwickelt, desto mehr Freiheit
erwirbt der Mensch. Was dem Einzelnen als höchstes
moralisches Ziel hinzustellen ist, muss hier unerörtert bleiben.

Es ist aber klar, dass alles, was wir Menschen Fehler,
Unsittlichkeit oder Verbrechen nennen, aus Egoismus
hervorgeht, und äussert er sich selbst nur als Leichtsinn
oder Indolenz. Somit ist man wohl berechtigt, in den
schiechten Handlungen das wahrhaft Positive
zusehen — ebenso wie im Schmerze. Die Philosophie
hat sich hnge damit abgequält, wie das Böse in die Welt
gekommen sei. Sie hätte vielleicht mehr erreicht, wenn sie
statt dessen untersucht hätte, wie das Gute hineingekommen
.


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