Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 436
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1901/0446
436 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1901.)

Für die psyehophysischen Lehren, für das Unbewusste,
für die verdichteten Vorstellungsbilder, für die Veräusser-
lichung der Bewegungskraft, für die Wahres sagenden Halluzinationen
ist weniger Platz denn je.

Positivist*) durch Erziehung sowohl, als durch Neigung,
hin ich verlegen („perxlex44), zu sehen, dass die dogmatische
Auslegung noch weniger unwahrscheinlich ist, als
die wissenschaftliche, und ich frage mich, ob diese selbst
nicht vielleicht durch Zufall auf aprioristische Dogmen
der Negation gegründet ist, welche ihr jede überzeugende
logische Kraft nehmen.

Werden die zwei letzten Sitzungen den Schlüssel zu
diesem quälenden Räthsel geben ?

Heber krankhafte Ilewnsstseinsstöriiti^eii

hielt der an Stelle des nach Kiel übergesiedelten berühmten
Psychiaters Prof. Dr. Siemerling neuernannte Lehrer für
Psychiatrie an der Tübinger Hochschule und Direktor der
psychiatrischen Klinik daselbst, Prof. Dr. Wollenberg, am
9. Mai er, im Festsaale der Universität seine akademische,
für jeden Psychologen viel Interesse bietende Antrittsrede.
Der Redner beschränkte seine Ausführungen über diesen
Gegenstand in der Hauptsache auf diejenigen Störungen des
Selbstbewusstseins, das bekanntlich in der grauen
Grosshirnrinde lokalisirt erscheint, deren praktische Bedeutung
auf dem gerichtsärztlichen (forensischen) Gebiet
liegt, d h. auf die Phänomene der Epilepsie, des
Alkoholismus und der Hysterie. Das Wesentliche
bei der Epilepsie, welche eine nervöse Allgemeinerkrankung
von chronischem Charakter ist, sind nicht, wie in Laienkreiseti
vielfach angenommen wird, die Krampfanfälle; diese brauchen
überhaupt gar nicht vorhanden zu sein, können mituntei
auch durch geringfügige anderweitige Abweichungen, wie
Schwindelanfälle, Ohnmächten ersetzt sein. Das Wesentliche
sind vielmehr die eigenartigen Bewusstseinstrübungen
des Epileptikers. Diese Anfälle, welche im Einzelnen erheblich
variiren können, haben das Gemeinsame, dass m ihnen das
Bewusstsein fast immer völlig aufgehoben ist. Di»» Geistesstörungen
können den konvulsivischen Anfällen entweder
vorausgehen oder sich ansehhessen; drittens kann die
Geistesstörung auch ohne einen solchen Anfall auftreten;
auch völlige Bewusstlosigkeit kann eintreten. Mitunter giebt

*) Oifenbar gemeint im Sinne von Aug. Comtek materialistischeni
„Poditivismus". — Red.


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