Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 439
(PDF, 194 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen

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schmerzhafter Krankheit zu Paris am Mittwoch d. 10. April er.
das Zeitliche gesegnet. Sein Name wird mit der Geschichte
des modernen Spiritismus, für welchen er seit dessen Aufdämmern
in Prankreich seine ganze geistige Kraft wie sein
Vermögen eingesetzt und die schwersten Verfolgungen, zahl-
lose Prozesse, ja Gefängnissstrafen durchgemacht hat, für
immer aufs engste verwoben bleiben. Pierre-Gaetan Leymarie
wurde am 2. Mai 1827 in Tülle geboren. Da seine Eltern
mit einer zahlreichen Familie gesegnet waren, musste der
junge Mann sich frühzeitig durch eigene Kratt sein Portkommen
suchen. Begeistert für alle edlen Ideen und glühender
Republikaner, wurde er mit der Elite der unversöhnlichen
Feinde des Cäsarismus in Folge des Staatsstreichs von 1851
gezwungen, das Brod der Verbannung zu essen. Nach seiner
Rückkehr nach Prankreich verheirathete er sich und übernahm
die Leitung eines Handelshauses, wobei ihm schon damals
das doppelte Ziel vorschwebte, materiell für den Unterhalt
seiner Familie zu sorgen und intellektuell durch den Verlag
werthvoller wissenschaftlicher, sozialer, politischer und
religiöser Bücher am Fortschritt der Ideen und an der
Hebung des Niveaus des menschlichen Geistes mitzuarbeiten.
Entscheidend für seine ganze Zukunft war seine Begegnung
mit Allan Kardec, der eben seine ersten Schriften veröffentlichte
und Medien unter seiner Leitung auszubilden suchte.
Die Geschichte des Spiritismus wird dereinst mit Stolz das
Andenken von drei — damals noch jungen und unbekannten—
Männern hervorheben, die, um ein Tischchen sitzend, jene
so alten und damals doch wieder neuen und zuerst verspotteten
Experimente einer geheimnissvollen Telegraphie
zwischen zwei Welten, der sichtbaren und der unsichtbaren,
immer von neuem unternahmen: Camille Flammarion, Viciorien
Sardou und Pierre Leymarie. Zwei Jahre nach dem Tode
Kardec's und unter den furchtbaren Eindrücken des „Annfie
terrible" übernahm Leymarie, nach seiner Rückkehr aus dem
Departement de TOise, wo er lür Begründung der Republik
thätig gewesen war, die Direktion der „Revue spirite"
und die buchhändlerische Propaganda für die Lehre des
Meisters. Seine Revue gab zuerst Kunde von den klassischen
Experimenten Crookes' und von den ersten Versuchen mit
Geisterphotographie. Er selbst experimentirte zu diesem
Zweck 1874 mit einem für ihn nachher verhängnissvoll
gewordenen Medium; 1875 begann der berüchtigte Spiritisten-
prozess, der ihm eine ungerechte Verurtheilung zuzog, die
freilich einige Jahre später durch seine Rehabilitation wieder
gut gemacht werden sollte. Sein schöner Wahlspruch war:
„Kein Heil ausser der Liebe", weshalb er als


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