Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
28. Jahrgang.1901
Seite: 450
(PDF, 194 MB)
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450 Psychische Studien. XXVIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1901.)

und der Mediumscbaft können in dem Rahmen einer solchen
Theorie recht wohl untergebracht werden, andere dagegen
nicht ohne Einwand. Auf die Symptome oder Phänomene
der letzteren Art soll hier die Aufmerksamkeit der Psychologen
gelenkt werden. In Nordamerika, wo der Spiritismus
eine Art Religion bildet, nach Art der zahlreichen hier
bestehenden Sekten, sind Medien beiderlei Geschlechts,
professionelle wie private, sehr zahlreich; und da ich seit
zehn Jahren in den Vereinigten Staaten wohne, habe ich
Gelegenheit gehabt, mit Personen von verschiedenartigen
medialen Anlagen zu experimentiren. In dieser Arbeit
beabsichtige ich zwei Klassen von Erscheinungen zu beschreiben
, die ich mit einem „ Materialisationsmediuma
beobachtet habe: 1. Materialisation von Phantomen;
2. Durchdringung der Materie oder Dematerialisa-
tion. Mit verschiedenen anderen Medien habe ich psychische
Manifestationen beobachtet, jedoch nicht in meiner Wohnung;
und wenn man auch nicht von der Ansicht ausgeht, solche
Erscheinungen kämen nur durch Betrug zu Stande, so ist
doch der Gegenstand zu misslich und zu sehr zu Täuschungen
geeignet, als dass der Experimentator, der zuverlässig
beobachten und sich nicht täuschen lassen will, nicht alle
mögliche Vorsicht nöthig hätte. Daher habe ich nur solche
Thatsachen in Betracht gezogen, die ich selbst habe überwachen
und feststellen können, die in meinem Laboratorium
vorgefallen sind, in Gegenwart einestheils von wissenschaftlichen
Gehilfen meiner biologischen Arbeiten, deren scharfe
Beobachtungsgabe mir feststeht, anderenteils von einigen
wenigen Personen, die zwar der Wissenschaft fern stehen,
aber zuverlässig und mir bekannt sind

Das Medium, mit dem die nachher beschriebenen Vorgänge
beobachtet wurden, will ich als Mrs. Salmon bezeichnen.
Es ist eine amerikanische Dame, mit der ich zehn Jahre
hindurch häufig experimentirt habe; sie hat oft bei mir
gewohnt, im Bakteriologischen Institut in New-York, auf Zeiträume
von einigen Tagen bis zu einem Monat. Die Damen
meiner Familie haben sie dann bestandig beobachten, auch
vor den Sitzungen ihre Kleider untersuchen können. Ich
muss bemerken, dass Mrs. S. in jedem Falle, wo ich mit
Hilfe ihrer medialen Fähigkeiten experimentirte, eine vorher
verabredete Vergütung erhalten hat, weil ihre Mittel es ihr
nicht erlaubt hätten, ohne solche über ihre Zeit zu verfügen.
Dieser Umstand sollte durchaus nicht gegen sie einnehmen,
vielmehr zu ihren Gunsten sprechen. Denn das eine Mal,
wo sie gerade sehr nöthig Geld brauchte, hielt sie sich
mehrere Wochen im Institut auf, ohne Manifestationen von


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